Seite wählen

heinyvolkart

10. April 2015

Da scheppert immer noch nix

Hyundai | 0 Kommentare

Da scheppert immer noch nix Spätestens seit im September 2011 VW-Boss Winterkorn an der Frankfurter Automobil-Ausstellung zur Qualität des Hyundai i30 neidvoll sagte «Da scheppert nix» und mit «BMW kann’s nicht, wir können’s nicht, warum kann’s der?» auch noch die Innovationsfreude der koreanischen Marke bestätigte, ist Hyundai sein Billigkoreaner-Image los und definitiv bei den Grossen […]

Da scheppert immer noch nix

Spätestens seit im September 2011 VW-Boss Winterkorn an der Frankfurter Automobil-Ausstellung zur Qualität des Hyundai i30 neidvoll sagte «Da scheppert nix» und mit «BMW kann’s nicht, wir können’s nicht, warum kann’s der?» auch noch die Innovationsfreude der koreanischen Marke bestätigte, ist Hyundai sein Billigkoreaner-Image los und definitiv bei den Grossen angekommen.

Der i30 Turbo hat gegenüber dem "Normalmodell" eine sportlichere Schnauze

Natürlich blieb man bei Hyundai nicht auf dem Erreichten stehen, sondern entwickelte seine Modelle immer weiter. Bis 2017 erscheinen 22 neue Versionen. Der i10, der 4-türige Genesis (der nicht in die Schweiz kommt), i20 und i30 sind bereits erneuert oder jetzt gerade in der Pipeline. Das heisst letztlich, dass alle Hyundai-Modelle innert 5 Jahren überarbeitet sind.

Auch mit der in der Schweiz ab sofort bestellbaren Wasserstoff-/Brennstoffzellen-Version des iX35 (Hyundai iX35 Fuel Cell, Fr. 66‘990) beweist Hyundai, dass man liefern muss statt lafern. Eine erste Wasserstoff-Tankstelle wird im Herbst 2015 in Dübendorf eröffnet.

Hyundai hat 2014 auf dem 12. Rang abgeschlossen und ist bei den asiatischen Marken auf dem 2. Rang, nur noch 274 Autos hinter Toyota. Mit 11‘001 ausgelieferten Fahrzeugen betrug der Marktanteil 3.6%.

Das erste Quartal 2015 beschloss Hyundai zwar sogar auf dem 11. Rang, schloss in einem um 5.7% gewachsenen Markt aber mit Minus 8.8%.

Seit Herbst letzten Jahres werden die Versionen neu bezeichnet: Pica ist die Einstiegsversion. Es folgen Origo, Amplia, Plena und die Top-Version Vertex. Dazu sind Sonder- und Spezialserien namens exxtra und exxtra Plus möglich.

Diesel von vorn/Seite

Kommen wir zum Thema: i30

2007 lanciert, 2010 Facelift, 2012 zweite Generation (5.4% Marktanteil). 2014 wurden in der Schweiz 1/3 Kombi und 2/3 Hatchback ausgeliefert, 68% waren Benziner, 32% Diesel.

In Rüsselsheim entwickelt, in Tschechien gebaut, sind weitere Eckdaten.

Die i30-Modelle sind schon sehr vollständig ausgerüstet. Diese wurde verbessert und vervollständigt, so kann man jetzt auch quer automatisch einparken, es gibt belüftete Sitze und einen Spurhalteassistenten (Lane Departure). Alle Motoren erfüllen Euro6, bereits die günstigsten Basisausführungen haben bspw. Stopp-Start und eine Klimaanlage serienmässig. Neu gibt’s jetzt ein 7-Stufen DCT. Mit den 300 Nm Drehmoment ermöglicht das komfortables Fahren.

Limousinen sind 430 cm lang, die Kombis 448.5 cm. Limousinen bieten 378 lt./1‘316 lt. Platz im Kofferraum, die Kombis 528 lt., resp. 1‘642 lt.

Die Preise beginnen bei CHF 17‘950 und gehen bis CHF 31‘200 für den 5-türigen Turbo.

Den Turbo gibt's nicht nur in anthrazit und schwarz

Diesel von hinten

Uns bot sich die Möglichkeit, den i30 1.6 CRDI Plena mit 7-Stufen-Doppelkupplungsschaltgetriebe zu fahren. Dieser Diesel liefert 136 PS und ein 300 Nm-Drehmoment ab 1‘750 Touren.

26‘300 Franken kostet das ausserordentlich gut ausgestattete Auto in der zweitobersten Version. Mit DCT (1‘900)  und Metallicfarbe (700) resultiert ein Endpreis von 28‘900 Franken. Ein Bonus geht da noch ab, doch ändert die Art und Höhe laufend.

Der i30 Diesel lief in dieser Konfiguration sehr angenehm, einerseits von Sitzposition und Fahrwerk her, aber auch vom Schaltkomfort des DCT. Er wäre wohl auch auf längeren Strecken komfortabel. Bei kleineren Passfahrten in der Umgebung (Albis) zeigte der i30 mit DCT keine Blössen, sondern erschien kraftvoll und in den Kurven sehr sicher.

Das DCT kann auch manuell geschaltet werden. Da wären bei längeren und kurvigen Bergabfahrten Schaltpaddel am Lenkrad komfortabel. – Der Diesel-Gesamtverbrauch soll sich auf 4.2 Liter belaufen.

***

Oben links das Interieur des Diesels, unten das des Turbo

Ganz neu und erst ab Ende April im Handel ist der i30 Turbo. Der ist nur als Limousine erhältlich, aber sowohl 3- als auch 5-türig. Er bietet aussen und innen einen sportlicheren Look, teilweise recht edel mit den roten Nähten an Sitzen und Lenkrad.

Der 1600er Motor ist eine Ableitung des bekannten Motors. Er leistet 186 PS und macht deshalb nicht mit im «200er Club» von Peugeot, Renault, Citroën, Ford, VW, …

Trotz 265 Nm Drehmoment bereits ab 1‘500 Touren (und bis 4‘500 konstant) benötigt der i30 Turbo 8 Sekunden für den Paradesprint auf 100 und hält auch da nicht ganz mit mit dem erwähnten «200er Club».

Uns stand ein i30 1.6 Turbo Vertex zur Verfügung. Die Sportsitze bieten guten Seitenhalt (Komfortfahrern sind sie schon fast zu eng). Das Fahrwerk ist merklich härter als beim Diesel, ist aber nicht unbequem. Es bietet wohl den richtigen Kompromiss und ist den Fahrleistungen angepasst. Ausgerüstet war der i30 turbo mit 225/40 – 18er Reifen.

Der sicherheitstechnisch, aber auch von der Komfortausrüstung her ausserordentlich gut ausgestattete Turbo, den es nur mit dem manuellen 6-Ganggetriebe gibt, stellte uns nie vor Probleme. Er läuft gut, reizt aber nicht zu Begeisterungsstürmen, ist wohl einfach ein rassiges aber auch komplettes Auto mit sportlichem Touch.

Er kostet 31‘200 Franken. Ein Pluspaket für 3‘200 und die Metalliclackierung für 700 Franken ergeben einen Endpreis von CHF 35‘100, womit er kein Schnäppchen ist, aber unter Berücksichtigung der guten Ausstattung „bei den Leuten“.

Der Benzinverbrauch des 1‘367 kg wiegenden i30 Turbo soll gemäss Technischen Daten gesamt doch relativ hohe 7.3 Liter betragen. Der Effektivverbrauch hängt aber bei solchen Autos in erster Linie von der Fahrweise ab. Wer ein solches Auto kauft, scheut den Spasszuschlag nicht.

Heiny Volkart, VOLKARTpress