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21. April 2015

Der andere M3

Mazda | 0 Kommentare

Der andere M3 Der «andere M3» kommt aus Japan, verursacht vielleicht keine feuchten Äuglein, dafür ein gutes Gefühl und er hinterlässt kein grosses Loch in der Geldbörse: Wir sprechen vom M3 von Mazda, dem Mazda3. Als Mazda 323 war dieser Typ mal bekannt, heisst seit 2003 aber Mazda3. Bodengruppe und vieles mehr ist noch verwandt […]

Der andere M3

Der «andere M3» kommt aus Japan, verursacht vielleicht keine feuchten Äuglein, dafür ein gutes Gefühl und er hinterlässt kein grosses Loch in der Geldbörse: Wir sprechen vom M3 von Mazda, dem Mazda3.

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Als Mazda 323 war dieser Typ mal bekannt, heisst seit 2003 aber Mazda3. Bodengruppe und vieles mehr ist noch verwandt mit dem Ford Focus und den Volvo S40/V50. Nun, das Ford-Erbe muss ja nicht unbedingt etwas Schlechtes sein. So ganz brandneu ist «der neue Mazda3» nun auch wieder nicht, 2013 wurde er neu aufgelegt; selbst unser Testwagen ist schon bald ein Jahr alt. Es ist aber oft ganz interessant, ein bereits eingeführtes und bewährtes Auto zu testen und so haben wir die Gelegenheit gerne wahrgenommen.

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Die Downsizing-Epidemie ist (bisher) an Mazda vorbeigegangen und so fangen die Motorisierungen beim Dreier bei 1500 Kubik an, einem Benziner mit 100 PS, den man schon für 20‘450 Franken kaufen kann in der einfachsten Ausführung Challenge. Den 2-Liter-Benziner gibt’s in zwei Versionen, eine mit 120 PS, die man automatisch oder manuell geschaltet haben kann, sowie eine Version mit 165 PS, die nur mit manuellem 6-Ganggetriebe zu kaufen ist. Auch bei der einzigen Dieselversion setzt man auf Bewährtes, einen 2.2-Lt.-Diesel, der 150 PS leistet und ein bäriges Drehmoment von 380 Nm bei 1800 Touren aufweist und der handgeschaltet oder mit Automatik geordert werden kann.

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Unser Testwagen war genau so ein Diesel, mit Automatik und in der zweithöchsten Ausstattungsstufe Ambition Plus. Und so hatte unser Testwagen dann den vollständigen Namen

Mazda3 Skyactiv-D 150 HB AT 2.2 Ambition Plus. Inklusive die 6-Stufen-Automatik kostet dieser Wagen 33’600 Franken (2’600 davon für den Automaten). Das eingebaute Navi kostet 700 Franken zusätzlich, ein Visibility-Pack (Bi-Xenon, LED) schlug mit 1‘000 Franken zu Buche und mit 750 die metallisierte Farbe. Macht total CHF 36‘050.

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Mit 446 cm Länge ist er noch als kompakt zu bezeichnen, knapp 180 cm Breite und 146.5 cm Höhe machen ihn dennoch zum stattlichen Auto. Die Linie ist eigentlich ganz sportlich, lange Motorhaube, rundlicher Kabinenteil, das Ganze dann etwas frontlastig, ein sogenannter Nasenbär (was nicht alle Betrachter so empfanden). Kurz: Der Mazda3 sieht recht dynamisch aus.

Die Ausstattung ist sehr reichhaltig, Bi-Xenon-Licht, i-stop genanntes Stopp-Start-System, 2-Zonen-Klimaautomatik, heizbare Vordersitze, Tempomat, Bluetooth fürs Smartphone, 7“-Monitor, LM-Felgen, getönte Scheiben und vieles mehr, dazu natürlich alles, was man heute an Sicherheitseinrichtungen in modernen Autos findet. Nur die heute auch in Kompaktwagen immer üblicher werdenden Assistenten (Spurhalte-, Abstand-, etc.) sind nicht vorhanden oder nur beim 165 PS-Benziner gegen Aufpreis.

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Im Betrieb bietet der Mazda3 keine Probleme. Die Sitze sind bequem, die Bedienungselemente dort, wo man sie sucht. Das Fahrwerk hat sich als komfortabel und sicher herausgestellt, auch auf Naturstrassen. Der Dieselmotor ist ausserordentlich leise und selbst in kaltem Zustand ist kaum ein Nageln zu vernehmen, warmgefahren unterscheidet er sich kaum von einem Benziner.

1‘442 Kg wiegt der Testwagen leer und 488 Kg darf man noch zuladen. Der Laderaum scheint grösser als die offiziell genannten 348 Liter. Er ist auf 1‘250 Liter vergrösserbar; die Rücksitze sind 40:60 abklappbar. Die 150 PS sind, dank dem Drehmoment von 380 Nm, absolut genügend und ermöglichen zügiges bis sportliches Vorankommen. Nie kam der Eindruck von mangelnder Power auf.

Negativ ist uns nichts aufgefallen, positiv fiel zum Beispiel die beleuchtete Zeigerspitze der Geschwindigkeitsanzeige auf. Das ist recht hilfreich im Halbdunkel oder bei blendender Sonne.

Der Euro6-Motor soll gemäss Werksangabe 4.8 Liter gesamt verbrauchen. Wir brauchten, mit Winterreifen und sehr viel Kurzstrecken- und Kaltstartverkehr, wesentlich mehr (etwas über 7 Liter). Aus Abschnittsmessungen würden wir aber voraussagen, dass man auf längeren Strecken mit wenig mehr als dem Normverbrauch auskommen kann. Um die 5 bis 5 ½ Liter sind vermutlich machbar.

Kurz: Der «andere M3» hat zwar keine Schwächen, er begeistert aber auch nicht wie eben der sonst unter dem Kürzel M3 bekannte Wagen. Wer ein vernünftiges Auto sucht, gut ausgerüstet, sicher und bezahlbar, ist mit dem japanischen M3, dem Mazda3, sicher gut bedient. Mazda hat alles richtig gemacht.

April 2015, Heiny Volkart, VOLKARTpress, 4663 Aarburg