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8. Mai 2021

Jetzt ist er da!

Skoda | 0 Kommentare

Škoda Enyaq iV Am 1. September letzten Jahres, mitten in der Pandemiekrise, präsentierte Škoda in Prag sein erstes vollelektrisches Auto, den Enyaq iV. Wir waren dabei und berichteten. Guckst Du hier: www.zuendung.ch/fahrberichte/inventiveness/ Und nun, acht Monate später, sind die ersten vollelektrischen Enyaqs in der Schweiz eingetroffen und ihm Rahmen einer dynamischen Präsentation während einer Woche […]

Škoda Enyaq iV

Am 1. September letzten Jahres, mitten in der Pandemiekrise, präsentierte Škoda in Prag sein erstes vollelektrisches Auto, den Enyaq iV. Wir waren dabei und berichteten. Guckst Du hier: www.zuendung.ch/fahrberichte/inventiveness/

Und nun, acht Monate später, sind die ersten vollelektrischen Enyaqs in der Schweiz eingetroffen und ihm Rahmen einer dynamischen Präsentation während einer Woche anfangs Mai von den Schweizer Motorjournalisten gefahren worden. Auch wir waren wieder dabei.

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Unser Testwagen war zwar rot, aber es gibt den Enyaq in vielen und auch bunten Farben

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Kurze Rekap: Der Enyaq basiert auf dem MEB, dem modularen Elektrifizierungsbaukasten von VW. Es gibt ihn in der Schweiz mit 60 und mit 80 kWh – Batterie und aktuell mit 180 und 204 PS. Später folgt noch eine 300 PS (220 kW)-Version. Es gibt ihn mit Heck- und mit Allradantrieb (aktuell erst mit Heckantrieb).

Autos stehen offenbar bereits bei den Händlern; die offizielle Markteinführung in der Schweiz ist aber erst am 21. Mai. Unsere Testwagen, die gegen Ende April in die Schweiz kamen, trugen alle noch tschechische Nummernschilder.

Der elektrische SUV aus Mladà Boleslav ist 4.65m lang, 1.88 und 2.15m (ohne/mit Spiegeln) breit und knapp 1.62m hoch. Dank seiner Länge wirkt er elegant und nicht pummelig wie andere SUV. Die Batterie ist relativ schwer; gemäss Datenblatt ist der Enyaq mit der 80er Batterie zwischen 2.1 und 2.3 Tonnen schwer. Die Zuladung beträgt 380 bis 600 Kg. Das Ziehen eines Anhängers ist möglich: 750 Kg ungebremst, 1‘000 bis 1‘200 Kg gebremst.

Der Radstand von 2.765m verspricht einerseits viel Platz im Innern und andererseits komfortable Fahreigenschaften.

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In 8.6 Sekunden erreicht der Enyaq Tempo 100. Bei 160 Km/h wird er abgeriegelt. Die später folgende Sportversion darf dann 180.

Der Enyaq ist als Fünftürer ausgelegt, der im Inneren ausserordentlich viel Platz bietet. Auch der Gepäckraum ist entsprechend geräumig: 585 Liter, resp. 1‘710 Liter bei umgeklappten Sitzen, wobei die Ladekantenhöhe nur knapp 70 cm beträgt.

Als Verbrauch nennt Škoda 14.6 bis 17.6 kWh (WLTP) für den iV 60, für den iV 80 etwas mehr, 15.2 bis 21 kWh auf 100 Km. Als Reichweiten werden 413 Km genannt für die 60er Batterie und sogar 537 Km (!) für die 80 kWh-Batterie. Realistisch dürften aber um die 400 Km sein. Nach einer 100%-Füllung an den neuen GoFast-Ladestationen in Würenlos zeigte der Enyaq eine Reichweite von 424 Km.

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Praxis

Das neue Škoda-Flaggschiff überzeugt optisch und wirkt trotz seiner Grösse und seines Gewichtes harmonisch. Erstmals bei Škoda sind Räder bis 21 Zoll möglich. Auch noch nicht Standard war bisher das Voll-LED-Matrixlicht. Den zurzeit noch nicht lieferbaren, durch 131 LED-Lämpchen beleuchteten, Frontgrill (Crystal Face) bezeichnet Škoda als ein Highlight; der Gag wird sicher auch in der Schweiz seine Liebhaber finden.

Dass der Enyaq auch innen überzeugt punkto Platzverhältnisse, passt dazu. Der Platz ist grosszügig, luftig, hell, man fühlt sich wohl. Das hängt auch damit zusammen, dass eine grosse Auswahl an Innenausstattungen zur Wahl steht (Lounge, Suite, ecoSuite, ..) nach Wahl auch aus besonders nachhaltigen Materialien (wofür sich Škoda ja seit vielen Jahren einsetzt).

Škoda hat alles ins neue Flaggschiff eingebaut, was an modernster Technik verfügbar ist. Der mittige 13“-Touchscreen dient in grossen Teilen der Bedienung des Autos. Man findet sich intuitiv zurecht. Selbstverständlich verfügt der Enyaq iV über eine Vielzahl an Assistenzsystemen, die das Fahren doch sehr viel sicherer, angenehmer und komfortabler machen. Und von deren Existenz man oft nur dadurch weiss, dass man es gelesen hat J.

Simply clever: Der running gag mit nützlichem verstecktem Zubehör wird auch im Enyaq fortgesetzt: Der Regenschirm in der Fahrertüre findet sich auch hier. Den Eiskratzer hat man aber aus der Tankklappe in die Hecktüre versetzt (wird sonst geklaut). Auch ohne diese Gags macht das Auto einen sehr durchdachten Eindruck, sei es bezüglich Design, Innenausstattung (z.B. Ablageflächen und –boxen), Kleinigkeiten, die den täglichen Einsatz erleichtern und erfreuen.

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An einer der 10 neuen Gofast-Säulen beim „Fressbalken“ in Würenlos ist der Enyaq innert kurzer Zeit wieder vollgeladen (mit max. 125 kW)

Wir fuhren den Enyaq iV im Schweizer Jura und Mittelland, über einen Jurapass, auf Landstrassen, durch Dörfer und letztlich auf der Autobahn. Man ist unübersehbar und souverän unterwegs, sitzt gut, hat gute Übersicht. Ein Sportwagen ist er nicht, verständlich angesichts 2.3 Tonnen Leergewicht und «nur» 204 PS. Aber es kommt kein Gefühl von Untermotorisierung auf.

So viel Lob, so viele Superlative, das ist doch sicher unbezahlbar? Bei einem Basispreis von 47‘590 Franken, in dem schon viel Ausstattung inbegriffen ist, kostet unser roter Testwagen (80 kWh) mit allem Zubehör CHF 60‘300. Das Preis-/Leistungsverhältnis scheint uns in Ordnung zu sein.

Beeindruckend, was die Tschechen da entwickelt haben und auf den Markt bringen.

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Heiny Volkart, VOLKARTpress

5. Mai 2021