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zuendung

25. August 2007

Restauration II

Peugeot | 0 Kommentare

Von meinen 12 Wochen Sommerferien war ich 3/4 davon in der Garage. Sechs Wochen hatte ich einen Ferienjob in einer Garage für alte Alfas, eine spannende und lehrrreiche Zeit mit schwarzen Fingern. In den letzten 3 Wochen ging es ran an den Peugeot. Den Motor, der ein Loch hat, habe ich zerlegt, bis in die […]

Von meinen 12 Wochen Sommerferien war ich 3/4 davon in der Garage. Sechs Wochen hatte ich einen Ferienjob in einer Garage für alte Alfas, eine spannende und lehrrreiche Zeit mit schwarzen Fingern. In den letzten 3 Wochen ging es ran an den Peugeot. Den Motor, der ein Loch hat, habe ich zerlegt, bis in die letzte Schraube, wobei sich zeigte, dass der Motor in einem akzeptablen Zustand war. Nach vielen Internetstunden und Augenringen am nächsten Morgen, fand ich schlussendlich einen Laden, der Oldtimerteile verkauft und mir einen 403 Block verkaufen konnte. Glücklicherweise ist der Verkäufer auf dem Weg zum Flughafen, so können wir, sobald wir die Gäste wieder auf den Flieger gebracht haben, neue Peugeotteile kaufen.


Es war beinahe ein kompletter Motor, ausser dem Kopf war alles da, Nockenwelle, Ölwanne, Ölpumpe, Kurbelwelle, Lager und alles schien noch in einem guten Zustand zu sein, aber man sollte sich nicht auf das Gefühl verlassen, zuverlässiger ist hier das Mikrometer und der Spezialist, der die richtigen Maschinen hat um Ventilsitze einzuschleifen, Köpfe zu planen und obendrauf noch die gewisse Erfahrung hat, die mir fehlt.
Doch die Motorenzerlegung ging nicht reibungslos von statten. Der Knackpunkt war der Ausbau der Büchsen, die laut Handbuch von Hand herausgenommen werden können. Doch so einfach war es nicht und so mussten wir
sie rausschlagen. Bewaffnet mit Hammer und Durchschlag, bewegten wir sie Millimeter um Millimeter, doch die Gefahr, den Block zu beschädigen war gross, so hatte ich eine alte Büchse (die herauskam und vom alten Motorblock war) zum Durchschlag umfunktioniert.


Ab diesem Zeitpunkt kamen Markus und ich rassig voran, zack zack und die vier Rohre waren draussen. Darunter erwartete mich einen Hohlraum, der 40 Jahre Zeit hatte zu rosten. Ebenfalls war eine Büchse verrostet, der Kolben komplett blockiert, er wurde mit Gewalt von seiner Laufbüchse
getrennt und ist heute ein Aschenbecher. Eine weitere Problematik war der Ventilausbau , erst versuchte ich es mit zwei Schraubzwingen, doch der Erfolg hielt sich in Grenzen. Bis ich auf die Idee kam, an eine chraubzwinge zwei Stifte zu schweissen, so konnte ich den Ventilfederteller nach unten drücken und die Ventilkegel gemütlich heraus nehmen. Meine ersten 8 Ventile waren ausgebaut.
Als der Motor in seine Bestandteile zerlegt war, begannen die unzähligen Reinigungsarbeiten des Motorblocks, der Ölwanne und des Ölfilters. Jedoch ist Putzen eine äusserst motivierende Arbeit, denn am Ende des Tages sieht man, was man getan hat und die Teile sehen wieder (beinahe) wie neu aus.

Als ich den Motor öffnete, kam keinen Tropfen Öl mehr heraus, lediglich in der Ölwanne waren noch Überreste der Schmierflüssigkeit, diese roch übel und fühlte sich an wie Crème, man konnte es mit dem Spachtel abstechen.

Ebenfalls war der untere Ölfilter voll von dieser Schuhcrème, doch wenn der Nitro sein Werk getan hatte, sah der Filter wieder wie neu aus.

Als alle Teile vom Motor beim Spezialisten waren, musste ich die nächste Arbeit finden, die leicht zu finden war: es war die Restauration des Motorraumes, denn die Seitenträger konnte ich noch nicht austauschen, da ich die Teile noch nicht bekommen habe, die beim 403-Club bestellbar sind. Fertig geformte Blechteile in der Originalform des Trägers, offensichtlich ist es "normal", dass die Träger sich davon rosten.
So begann ich mit der Flex, unter der Haube dem Rost den Garaus zu machen. Doch dummerweise verwendete ich eine teerhaltige Farbe, die glänzig war und eine Oberfläche hat, die den Schmutz nur so anzieht.


Also schliff ich vor zwei Tagen den kompletten
Motorraum nochmals raus und strich ihn mit einer Farbe, die matt ist
und den Rost umwandelt – und es sieht genial aus!

Jetzt geht es aber definitiv an die Karosserie, Vorbereitung für die
Trägerreparatur, Rostentfernung in den Radläufen und der Innenraum
muss auch wieder lackiert werden und wenn es mir langweilig wird,
dann habe ich glücklicherweise noch zwei Achsen zum restaurieren.

Bis bald

Rostige Grüsse aus der Gémozacer-Restaurationswerkstätte