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26. November 2013

Simply Clever

Skoda | 0 Kommentare

Simply clever Downsizing ist seit einigen Jahren in aller Munde. Man versteht darunter normalerweise Motoren mit kleinerem Hubraum, aber gleicher oder besserer Leistung. Man kann unter Downsizing aber auch das ganze Auto verstehen. Das Resultat heisst dann Rapid und in der Fortsetzung Rapid Spaceback. Ein Skoda Octavia ist ja kein übergrosses Auto, aber vielen Leuten […]

Simply clever

Downsizing ist seit einigen Jahren in aller Munde. Man versteht darunter normalerweise Motoren mit kleinerem Hubraum, aber gleicher oder besserer Leistung. Man kann unter Downsizing aber auch das ganze Auto verstehen. Das Resultat heisst dann Rapid und in der Fortsetzung Rapid Spaceback.

Ein Skoda Octavia ist ja kein übergrosses Auto, aber vielen Leuten halt doch zu gross. Einen Kleinwagen können sie nicht gebrauchen, denn man muss ja auch mal etwas transportieren. Zwar gibt’s da den Rapid als Limousine. Mit 4.48 ist er nur 18 cm kürzer als ein Octavia, also nicht wirklich ein Downsizing. Obwohl er viel Platz bietet für Familie, Gepäck und Waren, ist die klassische Limousine in unseren Breitengraden nicht der grosse Renner.
Das Segment der «grossen Kompakten» hat massiv zugenommen. Auch Skoda ist jetzt in diesem Segment zuhause; das jüngste Familienmitglied zwischen Fabia und Octavia heisst Skoda Rapid Spaceback. Er ist ein Kurzheck-Kombi, der gar nicht wie ein Kombi aussieht.

Der Rapid Spaceback ist mit einer Länge von 4.30m um 18 cm kürzer als die Limousine. Die Breite (1.94m) und Radstand (2.60) sind identisch und die Höhe hat um 2 mm abgenommen. Wegen des sogenannten Kurzhecks ist der Laderaum wesentlich kleiner als bei der Limousine (415 statt 550 Liter) und ist auch mit umgelegten Rücksitzen kleiner (1‘380 statt 1‘490 Liter). Damit kann man sehr gut leben.
Der Spaceback ist im Laderaum variabler und dank der kleineren Abmessungen natürlich auch wendiger. Das ist jetzt nicht nur Downsizing innerhalb einer Marke, sondern sogar Downsizing innerhalb eines Modells.
Als «simply clever»-Beispiele kann man den doppelten Kofferraumboden nennen, oder den Eiskratzer im Tankdeckel, den Abfallbehälter in der Seitentür, den Tickethalter oder die vertikal versenkbare Hutablage, aber auch das in allen Modellvarianten serienmässige Stopp-Start-System. Ja, der Spaceback ist ein cleveres Auto.


Typische Skoda-Front

Skoda-Automobile aus Tschechien sind in der Schweiz ja unerhört erfolgreich und haben sich innert weniger Jahre von der Ostblock-Gurke zu qualitativ hochstehenden und sicheren Autos gewandelt. Der Einfluss und der Technologie-Transfer durch den Volkswagen-Konzern haben da sicher mitgeholfen. Skoda ist nicht gerade für Design-Experimente bekannt. Industrie-Design, das niemandem missfällt / allen gefällt, mehrheitsfähig halt, zeichnet die meisten Skoda-Modelle aus, so auch den Rapid Spaceback.
Was aber viel mehr zählt, sind die inneren Qualitäten: Geräumig und praktisch ist er, wirkt mit seinem kurzen Heck irgendwie doch sportlich, verfügt aber über alle aktuellen Sicherheitsausstattungen wie Airbags, ABS, ASR und ESP und dazu eine Vielzahl von Komfortausrüstungen wie Radio/CD oder Klimaanlage (ausser in der billigsten Version). Der Spaceback lässt sich mit einer Vielzahl an Optionen individualisieren, die Aufpreise sind vernünftig in der Höhe (im Gegensatz zu andern Konzernmarken).

Das gewisse Biedere im Aussehen, das Clevere in der Ausstattung, die Qualität und die Sicherheit bei vernünftigen Preisen machen wohl den Erfolg von Skoda in der Schweiz aus.


Das Interieur ist zwar gediegen, aber auch etwas trist von der Farbgebung her.

In drei Versionen ist der Rapid Spaceback erhältlich. Wie auch bei der Rapid-Limousine heissen sie Active, Ambition und Elegance. Die Spacebacks Active und Ambition sind gegenüber der Limousine um 210 bis 520 Franken günstiger, die Elegance-Versionen kosten dann aber um 550 Franken mehr.
Die Spaceback-Preise beginnen bei 19‘130 Franken (1.2 lt., 105 PS).

In der Schweiz werden für den Spaceback drei Motorvarianten angeboten: Der 1200er Benziner, der 105 PS leistet, mit 6-Gang-Handschaltung, dann der 1400er Benziner mit 7-Gang-DSG, der 122 PS leistet (Aufpreis 3‘300 Franken) und schliesslich ein 1600er Turbodiesel, der 105 PS leistet (250 Nm ab 1500 U/min) für ab 22‘130 Franken.


Der gegenüber der Limousine um 18 cm kürzere Spaceback verfügt trotzdem über einen anständig grossen und variablen Laderaum.

Selbstverständlich sind wir den Spaceback mit allen drei Motoren gefahren. Bei allen drei Varianten gleich ist der Sitzkomfort, die Sicht nach allen Seiten, Ein- und Ausstieg, der Zugang zum Laderaum.

Wir begannen mit dem 1197 ccm kleinen Vierzylinder, der bei 5‘000 Touren 105 PS leistet und ein Drehmoment von 175 Nm bringt ab 1‘550 U/min. In 10,2 Sekunden soll Tempo 100 erreicht sein. Die Spitze soll 193 Km/h betragen und der kombinierte Verbrauch 5.1 Liter (Energieeffizienz C).
Ein 1200er? mag man sich etwas skeptisch fragen. Aber Skepsis ist kaum angebracht. Wir sind zwar mit unbeladenen Fahrzeugen gefahren, doch kam beim Spaceback mit dem kleinen Motor nie das Gefühl von Untermotorisierung auf und der Motor wirkte auch bei rassiger Bergfahrt nie bemüht.

Erwartungsvoll fuhren wir danach den 122 PS starken 1390 ccm – Benziner, der mit dem bekannten und bewährten 7-Gang-DSG ausgerüstet war. Vom bei gleicher Ausstattung 3‘300 Franken teureren 1400er, der 0.9 Sekunden schneller auf 100 sein soll und 203 Km/h erreichen soll, aber statt 5.1 Liter 5.5 Liter (Energieeffizienz D) verbrauchen soll, erwarteten wir einen spürbaren Unterschied. Aber da war nichts zu spüren. Der Drehmomentunterschied (200 Nm statt nur 175) ist natürlich auch nicht gross. Selbst das DSG, eines der weltweit bewährtesten Doppelkupplungsgetriebe, schien irgendwie nicht so recht zum Auto zu passen. Natürlich ist es praktisch, nicht kuppeln zu müssen, das ist aber, nach unserer Meinung, der einzige Vorteil der Kombination 1400er/DSG.


Trotz nur 4.30 Länge wirkt der Spaceback erwachsen.

Ein Diesel darf heute nicht im Sortiment fehlen, denn vor allem ausserhalb der Schweiz ist das die bevorzugte Motorisierung. Der 1600er Turbodiesel leistet wie der kleine Benziner 105 PS. Das beste Drehmoment von 250 Nm liegt bei 1500 bis 2500 Umdrehungen an.
Der TDI verfügt zwar nur über ein 5-Ganggetriebe, dank der Charakteristik des Diesels stört das aber nicht. Die Fahrleistungen entsprechen trotz fast 100 Kg mehr Leergewicht weitgehend denen des 1200er Benziners, der Verbrauch soll aber bei nur 4.0 Liter liegen (Energieeffizienz A)

Fazit: Das beste Preis/Leistungsverhältnis bietet wohl die Einstiegsmotorisierung 1.2 Liter / 105 PS. In der empfehlenswerten mittleren Ausstattungsvariante (Ambition) sind dafür 21‘640 Franken auszugeben, abzüglich 1‘900 Franken sog. Clever-Bonus. Für diese Einsparung würden wir uns dafür etwas Komfort kaufen, z.B. die automatische Klimaanlage für 490 Franken, …

Heiny Volkart, VOLKARTpress