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25. Oktober 2020

Wendig. Geräumig. Praktisch.

Maxus | 0 Kommentare

Maxus eDELIVER 3 Wendig. Geräumig. Praktisch. – 100% elektrisch. Vor einem Jahr stellten wir hier den in der Schweiz neuen chinesischen 3.5 to-Lieferwagen Maxus EV80 vor. (Guckst Du hier: http://zuendung.ch/fahrbericht/zeichen-der-zeit-erkannt/). Nun folgt der zweite Streich: der Maxus eDeliver3. Obwohl seit einem Jahr in der Schweiz auf dem Markt, ist Maxus hier, ja in ganz Europa, noch […]

Maxus eDELIVER 3

Wendig. Geräumig. Praktisch. – 100% elektrisch.

Vor einem Jahr stellten wir hier den in der Schweiz neuen chinesischen 3.5 to-Lieferwagen Maxus EV80 vor. (Guckst Du hier: http://zuendung.ch/fahrbericht/zeichen-der-zeit-erkannt/). Nun folgt der zweite Streich: der Maxus eDeliver3.

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Obwohl seit einem Jahr in der Schweiz auf dem Markt, ist Maxus hier, ja in ganz Europa, noch nicht sehr bekannt. Die Marke Maxus (in China Dàtõng genannt) gehört zur chinesischen SAIC-Gruppe, dem grössten Automobilhersteller Chinas. Mit mehr als 7 Millionen verkauften Fahrzeugen im Jahr 2019 ist SAIC Motor die siebtgrösste Automobilgruppe der Welt. Für den chinesischen Markt produziert SAIC Motor unter Lizenz für europäische Marken rund 3 Millionen Autos pro Jahr.

In Europa gehört Maxus zum 1937 gegründeten Alcopa-Konzern, der vielfältig tätig ist, nicht nur auf dem Automobilsektor, der Alcomotive heisst und seit 1938 besteht. Heute werden da 44‘000 Autos pro Jahr verkauft.

Der Maxus-Importeur in der Schweiz nennt sich Maxomotive. GM ist Nicole Sahlmann.

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Auch wenn Maxus in der Schweiz erst seit 2019 bekannt ist, wurden weltweit (primär China) bereits 2011 24‘000 Maxus-Fahrzeuge produziert, 2018 waren es bereits 84‘000 und 2019 sogar 120‘019. Es gibt dafür vier Werke, der heute vorgestellte eDeliver 3 wird in Shang Hai gebaut. Präsent ist Maxus in 47 Ländern weltweit.

In Australien und Neuseeland ist Maxus bereits die meistverkaufte chinesische Marke, in Europa heimst Maxus Preise ein, so in Grossbritannien und in Irland. In der Schweiz wurden im ersten Jahr seit der Lancierung gerade mal 40 Autos verkauft, wovon 20 auf der Strasse sind.

Nun folgt auf den 3.5-Tonner EV80 der Kompaktvan eDeliver3, ein Elektro-Transporter für Stadtverkehr und eher kurze Distanzen.

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eDELIVER 3

Es gibt ihn in zwei Längen und zwei Radständen. 4.55m lang ist der eDeliver3 mit 2.91m Radstand. Der lange eDeliver3 misst 5.15 in der Länge,  mit 3.285m Radstand. Der Kurze fasst 4.8 m3, der Lange 6.3 m3. Die Grösse ist so bemessen, dass drei Europaletten Platz finden im Laderaum (zwei im Kurzen). Die Ladelänge misst 218 cm, resp. 277 cm. Die Breite beträgt maximal 166.5 cm, zwischen den Radkästen sind es 122 cm. Die Flügeltüren lassen sich im 180°-Winkel öffnen, rechts gibt’s eine breite Schiebetüre (71 cm breit, 123 cm hoch). Die Nutzlast beträgt 1‘020 Kg (865 bis 1‘020 kg, je nach Ausführung), ein guter Wert.

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Die Garantie beträgt 5 Jahre oder 100‘000 Km, auf die Batterie werden 8 Jahre oder 160‘000 Km gewährt.

Motorisiert ist der eDeliver3 mit einem robusten Elektromotor, der 122 PS (90 kW) leistet und 255 Nm Drehmoment erzeugt. Er bietet damit sehr gute Beschleunigungswerte und schafft Steigungen bis 25%. Die Höchstgeschwindigkeit ist auf 120 Km/h begrenzt.

Der eDeliver3 ist lieferbar mit entweder einer 35 kWh- oder einer 52.5 kWh-Batterie, die 2‘000mal schnellgeladen werden können auf 80% nur 45 Minuten. Da beide auch DC geladen werden können, dauert das Laden nur 45 Minuten, beim AC-Laden 6 Stunden, resp. 8 Stunden.

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Die Reichweiten hängen natürlich von der Fahrweise, dem Einsatzgebiet und der Beladung ab. Bei der kleinen Batterie werden 150 bis 277 Km genannt, für die grosse Batterie sind es 230 bis 344 Km (alles nach WLTP).

Es gibt zwei Fahrmodi, normal und eco. Dazu auch drei Rekuperationsstufen.

Die Grundausstattung ist reichhaltig. So gehören – neben dem, was man heute in jedem Lieferwagen vorfindet – eine Klimaanlage dazu, elektrisch einstellbare und beheizte Aussenspiegel, DAB+ – Radio, Sitzheizung, Rückfahrkamera, Seitenwand-Verkleidung im Laderaum, Bluetooth, 7“-Monitor, Berganfahrhilfe, ESP, Alarmanlage, und vieles mehr.

An Optionen finden sich lediglich die Farben auf der Preisliste. Alles andere ist schon serienmässig eingebaut. Metallic-Lackierung kostet 600 Franken. Wer eine individuelle Speziallackierung wünscht, kann das haben für 1‘830 Franken, resp. 1‘077 Franken ab 5 Fahrzeugen (Preise inkl. MwSt.). Das Auto selber kostet (alle Preise inkl. MwSt.) CHF 37‘146 für den kurzen Van mit 35 kWh-Batterie, bis CHF 43‘069 für den langen Van mit der grossen 52.5 kWh-Batterie.

Die Leergewichte betragen 1‘445 kg (kurz, 35 kWh) bis 1‘640 Kg (lang, 52.5 kWh), die Gesamtgewichte 2‘310 Kg bis 2‘630 Kg. Als WLTP-Verbräuche werden 23,6 kWh bis 26,2 kWh auf 100 Km genannt.

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Mittlerweile gibt es in der Schweiz 11 Händler mit 18 Standorten. Gesucht werden zwar noch weitere Händler in der Westschweiz aber das Zielpublikum Lieferdienste, Car Sharing, Stromanbieter und die öffentliche Hand sollten doch in ihrer Umgebung fündig werden.

Ein Nissan eNV200 als Mitbewerber für den kurzen eDeliver3 oder der eVito von Mercedes im Vergleich zum eDeliver mit langem Radstand sind doch einiges teurer, vor allem bei vergleichbarer Ausstattung.

Bei einem Marktvolumen von 150 bis 200 Fahrzeugen im Jahr möchte Maxus schon bald 50% Marktanteil haben!

Etliche potentielle Käufer haben etwas Angst vor Batteriedefekten. Maxus gewährt 8 Jahre oder 160‘000 Km, die Batterie sollte dann noch 70% des Neuzustandes liefern. Die Batterie besteht aus 56 Modulen. Wenn eines oder mehrere Module defekt wären, würden die ausgetauscht. Die garantierten 2‘000 Schnellladezyklen bedeuten 7 ½ Jahre lang jeden Tag eine Schnellladung.

Fahreindrücke

Den Journalisten bot sich Gelegenheit, sowohl den eDeliver3 mit kurzem als auch mit langem Radstand zu fahren, zwar (fast) leer, aber dafür auch «am Berg». Wie von E-Fahrzeugen gewohnt, ist die Beschleunigung rasant. Im Slalom auf nasser Strasse bergauf kam sogar Freude auf.

Zwar sind die Fahrzeuge im Vergleich sehr gut ausgestattet, das fehlende P bei der Gangschaltung (R,N,D) oder die Stockhandbremse, der Zündschlüssel zum Einstecken und eine Klimaanlage ohne Temperatureinstellung sind aber nicht ganz State of the Art. Aber für einen Stadtlieferwagen oder Kurzstreckentransporter ist das wohl akzeptabel.

Für das, was er darstellt, macht der eDeliver3 einen soliden und sicheren Eindruck.

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Btw: Anlässlich der eDeliver3-Präsentation wurde auch ein EV80 gezeigt mit Brücke, die von Walde, einem Schweizer Carrossier, stammt. Der machte einen sehr seriösen Eindruck!

Heiny Volkart, VOLKARTpress

25. Okt. 2020