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zuendung

26. April 2009

Adoptiv-Japaner I

Subaru | 0 Kommentare

Die Adoptiv-Japaner SUBARU – Doppeltest Obwohl japanische Autos oft verächtlich als „Reisschüsseln“ apostrophiert werden, gibt es kaum eine Automarke, die Schweizer so ins Herz geschlossen haben wie SUBARU. Eine gewisse Biederkeit, aber auch die Berggängigkeit und nicht zuletzt die Werbung mit dem ehemaligen Skirennfahrer Bernhard Russi, dürften zur Beliebtheit beigetragen haben. Der Zündung.ch-Tester wollte wissen, […]

Die Adoptiv-Japaner

SUBARU – Doppeltest

Obwohl japanische Autos oft verächtlich als „Reisschüsseln“ apostrophiert werden, gibt es kaum eine Automarke, die Schweizer so ins Herz geschlossen haben wie SUBARU. Eine gewisse Biederkeit, aber auch die Berggängigkeit und nicht zuletzt die Werbung mit dem ehemaligen Skirennfahrer Bernhard Russi, dürften zur Beliebtheit beigetragen haben.
Der Zündung.ch-Tester wollte wissen, was sich so getan hat bei SUBARU und testete zwei Neuigkeiten, die für Flottenbesitzer geeignet sein könnten.

Subaru Forester 2.0 XS Comfort

1997 wurde die erste Forester-Generation lanciert. Vor knapp 3 Jahren testeten wir die zweite Generation, die immer noch etwas viereckig geraten war; der Testbericht lief unter dem Titel „Quadratisch, Praktisch, Gut“. Und nun stand uns die dritte über-arbeitete Version für einen Test zur Verfügung.

Äusserlich ist der Forester ein völlig neues Auto geworden. Das Hut und Hosenträger-Auto ist verschwunden, der Forester sieht jetzt aus „wie alle“. Das kann auch negativ sein, denn es könnte auf diesem Auto auch irgendein Name stehen. Er ist überall ein paar Zentimeter gewachsen (in der Höhe z.B. um 11 cm!), was vor allem beim Laderaum erfreulich ist (450 bis 1660 Liter). Er ist auch ein paar Franken teurer geworden. Ab günstigen Fr. 32‘500 ist der 2-Liter Benziner mit 150 PS zu haben. Die Ausrüstung von Haus aus ist gut. Bei unserem Testwagen waren ausser allen wichtigen Sicherheitsausstattungen auch Xenon-Schein¬werfer serienmässig eingebaut.

Die Subaru werden vom CH-Importeur offenbar alle ohne weiteres Zubehör in Japan besorgt und gewünschte Zusatzoptionen dann in der Schweiz eingebaut. Die Preise dafür sind aller-dings tw. jenseits von Gut und Böse. Für ein Navi werden bspw. sagenhafte 4‘900 Franken verlangt, wo man doch im Fachhandel erstklassige Geräte für 10% dieses Geldes kaufen kann. Da würde eine werksseitige Vorbereitung Sinn machen, damit der Kunde ein Gerät seiner Wahl selber einstecken kann.
Übrigens kosten alle Lackierungen ausser Weiss 600 Franken Aufpreis. Da müsste ja man die Darstellung in der Preisliste eigentlich umkehren.


Erweckt weihnachtliche Gefühle …

Der 4,56m lange Forester will ja in erster Linie ein praktisches Arbeitsgerät sein. Zwei Tonnen kann man ziehen damit (gebremst), mit der Getriebeautomatik allerdings nur 1500 Kg und ungebremst 750 Kg. Dank dem Dual-Range-Getriebe kommt man fast überall im Gelände durch. Da verzeiht man dem Forester den fehlenden Komfort, der bei Mitbewerbern längst üblich ist. Einklappbarer Schlüssel, Licht- und Regensensoren, automatisch abblend¬barer Innenspiegel und Ähnliches ist Fehlanzeige und auch gegen Aufpreis nicht zu haben.
Ärgerlicher ist, dass man sich ab 180 cm Körpergrösse den Kopf stösst an der offenen Heckklappe. Hat man das auf kleine Japaner und knorrige Bündner und Entlebucher abgestimmt?

Der altbekannte, aber überarbeitete, 150PS-Boxer mit einem Drehmoment von 196 Nm bei 3200 U läuft vibrationsarm. Man sieht gut hinaus (wichtig auf schmalen Waldwegen), alle Wecker sind gut ablesbar. Die Schaltung ist etwas hakelig, die Fahrleistungen so so la la (11 Sekunden von 0 auf 100, max. 184 Km/h).

Alles in allem:
Mainstream-Design, grosse Fensterflächen, sehr gute Sicherheits-Ausstattung, viel Komfort-ausstattung, wenig Optionsmöglichkeiten und tw. zu teuer. Günstige Preise. Gutes Preis-/Leistungsverhältnis.
Doch doch, wer ein robustes und geländetaugliches Fahrzeug zum Arbeiten braucht, sich aber auch mal „in Zivil“ zeigen will, ist mit dem Forester in mittlerer Ausstattung mit unter 40‘000 Franken dabei. Erfreulich auch, dass die Nutzlast auf nun 450 Kg verbessert worden ist.
Der vor drei Jahren kritisierte Treibstoffverbrauch ist immer noch (zu) hoch: Die 9,4 und 10.0 Liter, die wir jetzt gebraucht haben, sind zu viel. (Prospekt nennt Gesamtverbrauch 8.4 lt.). Die Energieeffizienzkategorie ist denn auch nur D.

Neu ist der Forester auch mit einem Dieselboxer zu haben. Er soll 2 Liter weniger verbrauchen, kostet aber happige Fr. 3‘300 mehr. Ein automatisches Getriebe ist mit dem Diesel aber nicht lieferbar.

Heiny Volkart