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heinyvolkart

14. März 2021

Alles ausser gewöhnlich

Opel | 0 Kommentare

Alles ausser gewöhnlich – der neue Mokka Neu ist das wohl meistverwendete Wort in der Werbung. Oft ist das Wort «neu» masslos übertrieben. Beim neuen Opel Mokka aber trifft es voll zu, denn am neuen Mokka ist alles neu – ausser dem Namen. Der bisherige Opel Mokka X ist entstanden, als Opel noch zu GM […]

Alles ausser gewöhnlich – der neue Mokka

Neu ist das wohl meistverwendete Wort in der Werbung. Oft ist das Wort «neu» masslos übertrieben. Beim neuen Opel Mokka aber trifft es voll zu, denn am neuen Mokka ist alles neu – ausser dem Namen.

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Der bisherige Opel Mokka X ist entstanden, als Opel noch zu GM gehörte. Er war ein recht beliebtes, etwas pummeliges, Auto. Es hat sich herumgesprochen, dass Opel vor ein paar Jahren vom PSA-Konzern übernommen wurde (und jetzt sogar Bestandteil von Stellantis ist). Da erscheint es logisch, dass Neuauflagen nicht nur Facelifts sind, sondern dass von Grund auf neue Autos entwickelt werden.

So ist auch der neue Mokka auf einer neuen Plattform aufgebaut. Aber nicht nur die Technik, der «Boden» sozusagen, ist neu, auch die Motoren und nicht zuletzt das Design. Zudem wird der Mokka von Anfang an auch in einer vollelektrischen Version angeboten. Er nennt sich Mokka-e.

Wenn einem bisher ein Opel entgegenkam, ob das ein Corsa, ein Astra oder ein Insignia war, man erkannte am «Gesicht» gleich die Marke. Mit dem neuen Mokka wird nun ein neues «Gesicht» eingeführt, Opel-Vizor genannt. Der Mokka ist das erste Modell, das dieses neue Merkmal der Frontansicht trägt, weitere werden folgen. Erstaunlich: Im Vizor ist kein Kühlergitter eingebaut (das ist weiter unten), der schwarze Vizor ist – auch bei den Benzin- und Dieselmodellen – geschlossen wie bei Elektrofahrzeugen.

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Der neue Mokka misst 4.15m und ist damit 12.5 cm kürzer als sein Vorgänger. Er ist auch 12 bis 13 cm niedriger und unwesentlich breiter. Er wirkt deshalb nicht mehr so pummelig wie der Vorgänger, umso mehr noch, als der Radstand trotz des kürzeren Autos um 2 cm länger geworden ist. Kurz: Wir haben niemanden angetroffen, dem der neue Mokka nicht gefiele. Opel kann’s.

Weltpremière war im September 2020. Die Schweizer Première erfolgte schon eine Woche später. Zündung.ch berichtete: http://zuendung.ch/fahrbericht/mokka-klar-und-mutig/

Nun hatte die Schweizer Fachpresse kürzlich erstmals Gelegenheit, die zwei neuen Mokka in der Schweiz zu fahren. Es ist halt schon zweierlei, ob man nun um ein neues Auto herumgehen (und reinsitzen) darf, oder ob man damit fahren kann. Sowohl die Verbrennermodelle als auch die elektrische Variante Mokka-e, standen für einen halben Tag zur Verfügung.

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Die Mokka gehören zum SUV-B-Segment, das rasant wächst, 2017 noch einen Marktanteil von 11% hatte und mittlerweile auf 18,1% gewachsen ist. Wie gesagt, Weltpremière war im September, im Verkauf ist der neue Mokka seit Dezember und ab Mitte April wird er im Handel eintreffen. Einmal mehr darf man sagen, während die einen reden und ankündigen, liefert Opel!

Für alle neuen Mokka gilt, dass es vier Austattungsvarianten gibt: Edition und Elegance, dann der sportliche GS Line und als Topmodell der Ultimate. Das gilt für die Verbrenner wie für den Elektriker.

Die Preise beginnen bei CHF 24‘490 und enden bei CHF 35‘000. Den Mokka-e gibt‘s ab 36‘200, der Ultimate kostet dann CHF 44‘200.

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Die Verbrenner

Den 1200er 3-Zylinder-Benziner gibt es in drei Varianten: 100 PS, manuelles 6-Ganggetriebe. Die 130 PS-Variante ist manuell schaltbar erhältlich oder mit der bekannten 8-Gang-Automatik. Jede Motorvariante ist mit jeder Ausstattungsvariante erhältlich. Toll!

Für Vielfahrer (oder Sparfüchse) ist auch wieder ein Diesel im Programm: Der 1500er 4-Zylinder leistet 110 PS, sein Drehmoment: 250 Nm ab 1‘750 Touren. Preise: ab CHF 27‘000. In der Schweiz wird der Diesel wohl nur einen Anteil von ca. 5% ausmachen.

Für die Testfahrten stand uns ein sportlich-elegant aussehender GS Line zur Verfügung mit dem 130 PS-Motor und der 8-Gang-Automatik (Preis ab 31‘200). Man sitzt ausserordentlich gut, die Sitze sind zwar von Hand, aber vielfältig einstellbar. Die perfekte Sitzposition ist rasch gefunden. Die Bedienung stellt keine ausserordentlichen Anforderungen: Alles ist dort, wo man es vermutet.

Das Auto macht einen absolut fertigen Eindruck. Es ist angenehm zu fahren, ist übersichtlich, auch im Bieler Stadtverkehr. Da das Bergrestaurant coronabedingt geschlossen ist, steht die Bergstrecke auf den Bözingenberg (um die 960 MüM) uneingeschränkt zur Verfügung. Der 1200er Turbo liefert nicht nur 130 PS, sondern auch 230 Nm ab 1‘750 Umdrehungen. Das Auto macht Spass! Das Getriebe schaltet pünktlich und ruckfrei. Gemäss Datenblatt soll er in 9.2 Sekunden von Null auf Hundert beschleunigen, der Benzinverbrauch nach NEFZ soll um die 5.1 Liter betragen. Der Bordcomputer zeigte oben auf dem Berg um 8.2 Liter.

Das weisse Lackierung mit Schwarz und die roten Akzente stehen dem GS Line sehr gut. Das ist zwar jetzt subjektiv, aber eine andere als positive Meinung haben wir nicht vernommen.

Was ggfs vermisst werden kann, wäre der Allradantrieb, den der Vorgänger Mokka X noch hatte und der neue Mokka leider nicht.

Aber Résumé: Das Auto kann empfohlen werden.

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Der Elektriker

Opel hat angekündigt, jede Baureihe zu elektrifizieren. Während, wie vorgängig schon angemerkt, andere Hersteller versprechen und ankündigen, macht Opel vorwärts. Bis Ende dieses Jahres 2021 sind bereits 9 Modelle elektrifiziert, nämlich 6 Personenwagen und 3 Nutzfahrzeuge. Bravo!

Jüngster Spross ist der neue Mokka, den es als Mokka-e gibt. Er ist von aussen vom Benziner nicht zu unterscheiden (ok, doch, er hat keinen Auspuff). Unterscheidungsmerkmal ist ein kleines, an Pac-Man erinnerndes, e auf der Kofferklappe.

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Der Elektromotor ist bereits aus andern elektrischen Opel bekannt: 100 kW oder 136 PS, Drehmoment 260 Nm, bei 150 Km/h abgeregelt. Beschleunigung 3.7 sec von 0 auf 50 und 9.0 von 0 auf 100 (also schneller als der stärkste Benziner).

Als Verbrauch nennt Opel gemäss WLTP 18.3 bis 17.0 kWh. Mit der 50 kWh – Batterie komme man 324 Km weit. Wenn man es ausrechnet, kommt man allerdings auf weniger als 300 Km. Die Reichweite hängt aber von vielen Faktoren ab, auch vom gewählten Fahrprogramm Eco, Normal oder Sport und von Temperatur und «Schwere des Stromfusses».

Man sitzt im Mokka-e genau so komfortabel wie im Benziner, alle Hebel sind am gewohnten Ort, nur der Dreizylinder-Sound fehlt. Wir sitzen im Mokka-e Ultimate, also der höchsten Ausstattungsstufe, die für 44‘200 Franken verkauft wird.

Laden kann man den Mokka-e sogar an einer Haushalt-Steckdose (mit 1.8 kW), an der das Laden dann ewig dauert. An der Wallbox zuhause oder gar an einer Ladestation mit Gleichstrom lädt die Batterie dann wesentlich rasanter. Zuhause bis 11 kW (5 ¼ Std.), an der DC-Station mit bis zu 100 kW in 30 Minuten (auf 80%).

Der Mokka-e wiegt inkl. Fahrer 1‘598 Kg. Der Kofferraum ist 40 Liter kleiner (310 statt 350 lt.) als im Verbrenner (max. 1060 / 1105 Lt.).

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Der Elektroantrieb des Mokka ist bereits erprobt in andern Opel-Modellen und kann empfohlen werden.

Je nach Komfortanspruch kommt man relativ günstig zum elektrischen Mokka-e: CHF 36‘200 kostet das Modell Edition, 39‘200 der Edition, 40‘600 der sportliche GS Line und 44‘200 das Topmodell Ultimate. Man vergleiche gerne mit den Endpreisen anderer Anbieter.

Opel rechnet, dass 70% der Käufer einen Benziner wählen werden, 5% einen Diesel und 20% den batterie-elektrischen Mokka-e.

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Kurz: Der neue Mokka trifft im sehr beliebten SUV-B – Segment genau den Zeitgeschmack. Ab Mitte April beim Opel-Händler.

Heiny Volkart, VOLKARTpress

14. März 2021