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zuendung

3. April 2006

Arbeiten? So machts Freude!

Mercedes-Benz | 0 Kommentare

Das Aufstehen war mühsam, der Himmel grau. Doch just bei Arbeitsantritt öffnen sich die Wolken und machen der Sonne Platz. Eine nette Dreingabe, denn mit dem heute vorgestellten Fahrzeug macht die Arbeit so oder so Spass. Genau: Wir haben es mit einem Nutzfahrzeug zu tun. Und zwar mit dem wohl beliebtesten Transporter, dem Mercedes Sprinter, […]

Das Aufstehen war mühsam, der Himmel grau. Doch just bei Arbeitsantritt öffnen sich die Wolken und machen der Sonne Platz. Eine nette Dreingabe, denn mit dem heute vorgestellten Fahrzeug macht die Arbeit so oder so Spass.
Genau: Wir haben es mit einem Nutzfahrzeug zu tun. Und zwar mit dem wohl beliebtesten Transporter, dem Mercedes Sprinter, dem Traum aller Maler, Kuriere und Servicemonteure. Ob 6 Stunden täglich oder nur eine, wer während seiner Arbeitszeit mit dem grossen Transporter aus Stuttgart unterwegs ist, hat Grund zur Freude.

Andere haben nichts zu lachen, wenn sie "Sprinter" hören: Parken in der zweiten Reihe, Rückspiegelfüller auf der Autobahn und Bremser im Bergtal. Total mühsam, diese Transporter! Doch, halt! dieser unübersichtliche Blechkasten ist auch ein Auto, hat vier Räder und einen Motor. Grund genug, dem Fahr-Zeug einen Fahr-Bericht zu widmen.
Und zündung.ch begnügt sich nicht mit irgendwas: Testfahrzeug ist das Modell 216 CDI mit mittlerem Radstand und normaler Dachhöhe. Der 2.7l-Fünfzylinder Dieselmotor schüttelt nämlich 156 PS aus der Kurbelwelle und schickt 330Nm (bei 1400U/min!) durch die Hinterachse in den Boden. Definitiv nichts für Sonntagsfahrer.

Wie bei den MB Nutzfahrzeugen üblich, bedeutet das kryptische Kürzel mehr als nur "Zweihundertsechzehn". Die "2" steht für das Gesamtgewicht, nämlich 2800kg. "16" ist der Motorcode und bezeichnet das obere Ende der Palette des 2005er Jahrgangs. "CDI" verrät uns das Arbeitsprinzip (Selbstzünder) und die Bauweise (Einspritzung mit einer Hochdruckleitung).
Nun genug der Plauderei. Wo ein Sprinter ist, da wird gearbeitet. Die Pakete sind bereits sortiert eingeladen, wenn der Fahrer seinen zweiten Kaffee endlich intus hat, könnten wir. Das blecherne "klack!" der Funkverriegelung und jenes des robusten Türgriffs sind Alltagsgeräusche für den Kutscher. Mit einem Hops rutscht man elegant auf den Bock und richtet sich seinen Arbeitsplatz ein.

Wie bei Nutzfahrzeugen üblich, kommt auch hier die Funktion vor dem Design. Immerhin erkennt man sofort, dass man in einem Mercedes sitzt: Tacho und Schalter wirken vertraut, erinnern an die MB-Personenwagen. Das Airbag-Lenkrad (aus Plastik) strahlt dank dem Stern ein bisschen Wertigkeit aus. Letzterer steht jedoch auf verlorenem Posten, hier zählt das Sein, nicht der Schein. Das robuste Plastik lässt sich feucht abwischen und hält viele hunderttausend Kilometer aus.
Beginnen wir aber beim Ersten. Praktisch ohne Vorglühzeit nimmt der Diesel deutlich nagelnd seinen Dienst auf. Die Soundkulisse ist einzigartig, ein kehliges Brummen ist von vorne unten (man sitzt direkt schräg über dem Motor) zu hören. Mit dem kurzen Schalthebel und dem grossen Lenker fährt sich der Sprinter fast wie ein PW. Nur die Übersicht ist um Welten besser. Ha, diese schnösligen SUV-Treter lässt man eine Etage unter sich. Nach dem Sprinter kommt nur noch der LKW!

Was die Fahrleistungen angeht, kommt noch Einiges mehr nach dem 216 CDI. Der auch in den Mercedes Personenwagen eingebaute Motor geht so vehement zur Sache, dass einem der Kiefer offen bleibt! Das hakelige Schaltgestänge (es muss ellenlang sein…) bedeutet Arbeit, aber dafür sind wir ja hier. Und wir machen sie gerne, wie am Gummiband gezogen schiesst der Sprinter aus den Blöcken. Ohne Turboloch dank variabler Turbinengeometrie schlenzt die Kiste im ersten Gang in den Begrenzer. Was nichts bringt, die Leistungsspitze ist dann nämlich längst passiert. Besser für das Fahrgefühl ist es, präzise zu kuppeln/schalten. Und immer weiter: Im dritten Gang die Autobahnauffahrt hoch, schalten, die Hundert überschritten, um nun bereits im Fünften auf die linke Spur zu wechseln.

Bei 160km/h ist jedoch Schluss, Mercedes riegelt die Paketbomber freiwillig ab. Das macht aber nichts, denn im Sprinter muss das Hirn immer eingeschaltet bleiben (wie bei der Arbeit gemeinhin üblich). Heisst: Tempolimits werden befolgt und der Fahrstil ist ruhig und vorausschauend. Nur so lässt sich Geld sparen – hierum dreht sich bei der Arbeit schliesslich alles. Praxisverbräuche von 20 Litern Diesel sind durchaus möglich, aber ziemlich hässlich. Also: Pedal streicheln, Diesel sparen und Bussen meiden. Und den Sprinter spazieren lassen. Die Arbeit ist hektisch genug.