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4. Juli 2010

Boxer mit Diesel – geht das ?

Subaru | 0 Kommentare

Subaru überrascht immer wieder mit gelungenen Sondereditionen- so auch aktuell mit dem Legacy Station „Swiss“. Eine willkommene Gelegenheit, gerade die Kombination „Boxermotor in Dieselausführung“ einem kurzen Praxistest zu unterziehen. Von aussen eine imposante Erscheinung, der Subaru Legacy Stationwagon in der „Swiss“-edition Die Heckklappe verrät die eingebaute Motorisierung, in der dritten Bremsleuchte oben versteckt sich die […]

Subaru überrascht immer wieder mit gelungenen Sondereditionen- so auch aktuell mit dem Legacy Station „Swiss“. Eine willkommene Gelegenheit, gerade die Kombination „Boxermotor in Dieselausführung“ einem kurzen Praxistest zu unterziehen.


Von aussen eine imposante Erscheinung, der Subaru Legacy Stationwagon in der „Swiss“-edition


Die Heckklappe verrät die eingebaute Motorisierung, in der dritten Bremsleuchte oben versteckt sich die Rückfahrkamera


Ein erster Check schon vor dem Einsteigen macht klar: seit der letzten Modellpflege hat sich beim Legacy viel getan, die Karosserie wirkt mächtig, ja, geradezu imposant. Zu diesem optischen Eindruck tragen zum einen die Schwellerverbreiterungen und –verkleidungen bei, sicher aber auch die „Lufthutze“ auf der Motorhaube, die man sonst nur von grossvolumigen Motoren amerikanischer Schlitten, deren Vergaser auf reichlich Luftzufuhr angewiesen waren, kennt – Merkmal der Dieselmotorisierung. Die reinen Fakten und Daten wie : Länge 4,75 m, Breite ohne Spiegel 1,78 m, widersprechen diesem ersten optischen Eindruck: das sind die Daten eines heute vielfach anzutreffenden „Standardmittelklassekombis“ – nicht mehr, aber auch nicht weniger. Etwas anders gilt dann beim Blick auf die Werte für Gewicht und Zuladung: Leergewicht 1690 kg, zul. Gesamtgewicht: 2075 kg- ergibt eine erlaubte Zuladung von max. 385 kg – das scheint dann doch etwas wenig für einen Fünfsitzer-Kombi samt Personen und Gepäck. Dabei wäre die gebotene Motorisierung durchaus in der Lage, mehr zu tragen: der 2 l- Diesel leistet 110Kw/150 PS und stellt ein max. Drehmoment von 350 Nm zwischen 1800 und 2000 UpM bereit. Bis zu 203 km/h sind damit nach Werksangaben möglich.


Der Diesel-Boxermotor bekommt von oben Zusatzluft- und damit Kühlung

Er arbeitet nach dem Commonrail-Verfahren und konsumiert lt. Werk im Schnitt 6,4 l /100 km – auf 1700 km Teststrecke lagen wir im Mittel sogar unter 6 Liter, was in Verbindung mit dem 65 l-Tank grosse Reisedistanzen ermöglicht. Die Kraft wird durch ein gut abgestuftes 6- Ganggetriebe übertragen; welche Gangstufe gerade eingelegt ist, sagt einem eine separate Anzeige im Display – das kennt man sonst nur bei Automatikgetrieben. Apropos Anzeige: das gut ausgestattete Display bietet auch eine Eco-anzeige: beim Laufenlassen ist man im grünen Bereich, wenn man Gas gibt, gelangt man in den gelben… verzichtbar. Zumal es einen recht gut funktionierenden Bordrechner gibt. Dieser kennt bei der Verbrauchsmessung als untersten Wert allerdings nur: 2 l/100 km – d.h., auch wenn man dank Schubabschaltung quasi mit „Null-verbrauch“ unterwegs ist, zeigt dieser noch einen Verbrauch an. Wenn man’s weiss….
Zu den Anzeigen gehört ein grosser Bildschirm in der Mitte der Armaturentafeld, der während der Fahrt wahlweise die Audio- und Navifunktionen anzeigt, bei Rückwärtsfahrt aber als Videoeinheit für die Rückwärtskamera dient – sehr hilfreich und besser als piepsende, quietschende, knarrende oder sonstwie akustisch auf sich aufmerksam machende Parkpiloten.


Die Anzeigen sind bunt und vollständig

Das Audio- und Navisystem ist ein Kapitel für sich- die umfangreiche Bedienungsanleitung umfasst mehr Seiten als diejenige für das Fahrzeug selbst, die Grundfunktionen hat man jedoch bald „drin“. Die Feststellbremse betätigt man per Schalter, allerdings bedeutet „Drücken“ einlegen und „Ziehen“ lösen – manch anderer Hersteller belegt das genau andersherum. Aber das sind „peanuts“. Der Legacy läuft gut und ruhig (bei 140 km/h mit 2400 Touren, bei Tacho 210 – also Höchstgeschwindigkeit – sind es 3700, das alles bei akzeptabler Geräuschkulisse), verbraucht für ein Auto dieser Grössen- und Gewichtsklasse wenig – das Gesamtfazit fällt also positiv aus.


Dieser simple Hebel im Gepäckabteil legt mit einem Griff die dazu gehörige Rückbanklehne um: genial einfach- einfach genial

Der permanente symmetrische Vierradantrieb arbeitet unauffällig und beschert offenbar auch keinen erhöhten Verbrauch. Ein „Ausritt“ in’s Gelände verbietet sich aber nicht nur wegen der wuchtigen Schwellerbeplankung und der auch dadurch recht geringen Bodenfreiheit, sondern schon wegen der am Testwagen aufgezogenen 225-45/18 Breitpneus, deren Domäne eindeutig eine befestigte Strasse ist.

Subaru Schweiz möchte für den komplett ausgestattenen Legacy Station 2.0 D in der besprochenen „Swiss-Edition“ 48.000 Franken – an zusätzlicher Sonderausrüstung hatte der Testwagen nur die blaue Metallic-Effektlackierung (alle Farben ausser weiss kosten einheitlich 800.- Franken Aufpreis). Ganz klar: Boxer mit Diesel- das geht gut!

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