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zuendung

1. September 2009

Eigenwillig, dieser Kleine !

Skoda | 0 Kommentare

Der Roomster polarisiert: entweder man mag ihn – oder man mag ihn nicht. Der Name wurde angeblich inspiriert und zusammengesetzt aus der Idee „vorne Roadster, hinten Wohnzimmer“. Viele Tester fragten sich allerdings schon, wo denn hier vorne der „Roadster“ sei… Dennoch eine nicht unclevere Wortschöpfung: keiner weiss, was es eigentlich bedeuten soll, aber jeder kann […]

Der Roomster polarisiert: entweder man mag ihn – oder man mag ihn nicht. Der Name wurde angeblich inspiriert und zusammengesetzt aus der Idee „vorne Roadster, hinten Wohnzimmer“. Viele Tester fragten sich allerdings schon, wo denn hier vorne der „Roadster“ sei…
Dennoch eine nicht unclevere Wortschöpfung: keiner weiss, was es eigentlich bedeuten soll, aber jeder kann sich irgendetwas darunter vorstellen. Egal, immerhin verkauft sich der kleine Skoda seit seinem Erscheinen 2006 in der Schweiz pro Jahr 7- 800 mal. Also durchaus ein Erfolg.


Die Front erinnert etwas an eine Flugzeugnase, hinten gibt es einen Mix aus verschiedenen Formen und Elementen

Wir fuhren den 1,9 TDI (77 Kw/105 PS) die stärkste derzeit erhältliche Motorisierung – es gibt drei Benziner und zwei Diesel. Der 1,9 TDI ist ein alter Bekannter, zum Beispiel aus dem Golf IV, und arbeitet nach dem Pumpe- Düse-Verfahren – was unüberhörbar ist. Das Verbrennungsgeräusch begleitet Fahrer und Passagiere über das gesamte Drehzahlband, geht jedoch im Bereich 2500- 3000 Touren, in dem man wohl am häufigsten unterwegs ist, in ein sonores Brummen über. Demnächst soll hier auch der neue 1,6 TDI Common Rail Einzug halten, mal sehen, wie der dann seine Sache macht.
Kräftig ist er jedenfalls, der Kleine: das Werk gibt 182 km/h als Höchstgeschwindigkeit an, unser Exemplar lag mit erreichten 188 km/h sogar noch darüber. Das Drehzahlniveau ist dabei dieseltypisch: bei 120 km/h sind es etwa 2600 Upm, bei 180 km/h ca. 3700 und unter Volllast etwa 4100 – der rote Bereich beginnt bei 4500. Das schlägt sich im Verbrauch nieder, bei dem wir die Werksangabe von durchschnittlich 5,5, l/100 km selbst bei längerer „Schleichfahrt“ nicht realisieren konnten, mit Werten zwischen 6 und 6,5 l sollte man auf jeden Fall rechnen. Wohl auch ein Tribut an das mit knapp 1340 kg leer doch recht hohe Fahrzeuggewicht sowie die Höhe von über 1,6 Metern – auch Seitenwindempfindlichkeit sollte man bei dieser Fahrzeughöhe mit ins Kalkül ziehen. Wobei das Fahrverhalten im Grossen und Ganzen problemlos ist, einzig auf kurzen Querfugen stuckert die Federung heftig und wirkt hart.


Bei normaler Bestuhlung ergibt sich für die Hintensitzenden ein fürstlicher Knieraum, der ausgeprägte Mitteltunnel verleidet dem „dritten Mann“ allerdings längere Fahrten

Hauptvorzug des Roomster ist sicherlich sein variables Bestuhlungs- und Ladraumkonzept. Die Sitze hinten sind umklappbar, verschiebbar in Längs- und Querrichtung (wenn der dritte Sitz entfernt wird), einzeln herausnehmbar: viel mehr Variabilität geht kaum auf nur 4,2 m Fahrzeuglänge. Die nutzbare Ladreaumbreite beträgt über einen Meter, die Höhe liegt etwa gleichauf, die Tiefe je nach Stellung der Vorderlehnen zwischen 70 und 90 cm. Das Ladevolumen variiert so zwischen 560 und 1810 Litern und toppt damit sogar den wesentlich längeren Octavia aus gleichem Hause.


Der Laderaum bietet vielfältige Möglichkeiten

Allerdings auch hier: zum Herausladen muss erst eine Stufe von über 15 cm überwunden werden. Und wo wir schon bei der Kritik sind: die Zuladung beim Testwagen von max. 437 kg ist für ein Familientransportfahrzeug mit fünf Passagieren sicher kein Bestwert….


Die Anzeigen geben keine Rätsel auf und sind nach Skoda-Art grün beleuchtet, MFA ist Sonderausstattung

Die Armaturen und der Innenraum präsentieren sich sachlich, fast nüchtern. Die Bedienung wirft keinerlei Fragen auf, alles ist da, wo man es vermutet. Die manuelle Fünfgangschaltung arbeitet präzise und verfügt über kurze Wege; es gibt ausreichend Ablagen und bei gutem Wetter freut man sich über das grossflächige Panoramadach. Man könnte sich an diesen kleinen Burschen für den Alltag gewöhnen – Roadster hin oder her.

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