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zuendung

7. Juli 2005

Geht im Tigra die Sonne auf?

Opel | 0 Kommentare

Im Prospekt fährt der Tigra dem Ufer von Barcelona entlang. Klar, dass ein Cabrio in der Designhauptstadt Europas Spass macht. Schliesslich braucht man das Dach nur selten zu schliessen. Aber in der Schweiz? 110 Regentage gibt's in Luzern. Was soll man da mit einem Cabrio? Nun gut, im Heimatland der Roadster dürften es noch einige […]

Im Prospekt fährt der Tigra dem Ufer von Barcelona entlang. Klar, dass ein Cabrio in der Designhauptstadt Europas Spass macht. Schliesslich braucht man das Dach nur selten zu schliessen. Aber in der Schweiz? 110 Regentage gibt's in Luzern. Was soll man da mit einem Cabrio? Nun gut, im Heimatland der Roadster dürften es noch einige mehr sein.


Kappe auf – Tigra mit geschlossenem Dach

Falls es dann aber wirklich regnen sollte, muss der Opelpilot eben das "Sunshine-Paket" ordern. Klimaanlage und vor allem das gute CD-Radio bringen Stimmung in die verregnete Bude. Aber lassen wir das nasse Wetter und kommen wir zum Tigra TwinTop. Verglichen mit früheren Opel kommt er sehr selbstbewusst daher. Kanten, Klarglas, Lufteinlässe und Chrom werden gekonnt zu einem sportlichen Body modelliert.


Pummeliges Heck

Nur am Ende sind den Designern ein wenig die Ideen ausgegangen. Egal, der sportliche Eindruck bleibt. Bis man den Motor startet. Trotz 125 PS geht der 1.8 Liter ausgesprochen gemütlich zu Werke. Mühsam ist ausserdem die ausgeprägte Anfahrschwäche. Und wenn man dann bei Höchstdrehzahl vom zweiten in den dritten Gang schalten möchte knarzt es gewaltig im Getriebe. So wird auch noch die letzte Sportlichkeit aus dem Tigra geprügelt. Schade, denn die Lenkung macht einen sehr direkten, ehrlichen Eindruck. Auch die Bremsen wecken Vertrauen.


Schauspiel nur im Stand

Doch wie jeder Regen hat auch die Kritik ein Ende. Spätestens, wenn die Sonne scheint. Zwei Griffe lösen und dann unter nervigem Gepiepse den Verdeckknopf halten. Wie bei Peugeot und Renault verschwindet das Verdeck elektrisch im Kofferaum. Nun noch die Scheiben versenken und das Cabriofeeling braust durch den Innenraum. Puristen würden nun wohl motzen, mit Cabrio hätte der luftdichte Raum im Tigra nichts zu tun. Ich aber schätze es, dass man auch bei 140 auf der Autobahn bequem offen fahren kann.


Auch der Tigra zeigt die typische CC-Silhouette

Das Gepäckvolumen wird durch das offene Dach natürlich stark eingeschränkt. Aber wer will schon über Koffer sprechen, wenn er Sonne tanken kann. Also: Kurz am Lenkrad die Anlage auf Disconivau geschraubt und der Tigra macht einfach glücklich. Mit der richtigen Musik (z.B. Juanes – Un dià normal) macht man die Umgebung vielleicht sogar mit glücklich.


Wenn sich die Wolken verziehen: Tigra öffnen!

Der Tigra TwinTop ist sicher kein praktisches Auto, ausserdem hat er schon seine Schwächen in Sachen Sportlichkeit. Allerdings lässt er sich lockerluftig durch die City steuern und erfreut mit einem modernen Design. Neben Astra und Zafira mimt der Tigra TwinTop zwar den jugendlichen Charmeur. Mit knapp 29'000 CHF Grundpreis (Cosmo) dürften aber weiterhin vor allem selbständige Haarfachfrauen und Sekretärinnen Tigra fahren. Das ist aber immer noch deutlich billiger als der Basis-SLK. Vom gesparten Geld fährt man am besten gleich ein paar Mal nach Barcelona. Es lohnt sich!