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30. August 2012

Go City, go!

Skoda | 0 Kommentare

Go City, go! Nach dem VW up! im Frühjahr ist nun auf den Sommer hin der praktisch baugleiche Škoda Citigo lanciert worden. Die Presse konnte die verschiedenen Modelle kürzlich probefahren. Die Frontgestaltung weist den Citigo klar als Skoda aus. Die Rallyestreifen machen ihn attraktiv für junge Leute. Im Grunde sind VW up!, Skoda Citigo und […]

Go City, go!

Nach dem VW up! im Frühjahr ist nun auf den Sommer hin der praktisch baugleiche Škoda Citigo lanciert worden. Die Presse konnte die verschiedenen Modelle kürzlich probefahren.


Die Frontgestaltung weist den Citigo klar als Skoda aus. Die Rallyestreifen machen ihn attraktiv für junge Leute.

Im Grunde sind VW up!, Skoda Citigo und Seat Mii dasselbe Auto, sie sind identisch motorisiert und kommen alle aus demselben Werk in Tschechien. Aber die drei Marken haben sich bemüht, ihren Kleinen etwas Markentypisches mitzugeben.

Der bei Skoda Citigo genannte Kleinwagen erweitert die Skoda-Modellfamilie nach unten. Er ist mit seiner typischen Front sofort als Skoda erkennbar. Der Citigo ist mit dem neu entwickelten 1-Liter-Dreizylinder motorisiert, den es in einer 60 PS- und einer 75 PS-Variante gibt. Für beide Motorisierungen ist entweder das manuelle 5-Gang-Getriebe oder ein automatisiertes Schaltgetriebe (ASG) erhältlich und es gibt den Citigo bei allen Stärken- und Getriebemöglichkeiten als 3- oder als 5-Türer. Da muss ja fast für jeden etwas dabei sein.

3 Meter und 56,3 cm lang ist der Citigo, exakt 2,3 cm länger als der up! von VW (3.54 m). Der Kofferraum fasst wie beim VW up! 251 Liter, resp. 951 Liter bei umgelegten Rücksitzen.


Der Laderaum fasst 251 Liter, mit abgeklappten Rückesitzen 951 Lt. Die Ladekante ist hoch und es ergibt sich keine ebene Ladefläche.

Die Preise beginnen bei 14‘990 Franken (60 PS, 3-trg, 5G). Dieser Einstiegspreis liegt um 760 Franken tiefer als beim up! Skoda wird seinem Versprechen, ein „grüner“ Autoproduzent zu sein aber gerecht, indem bereits diese Einstiegsvariante und auch alle andern handgeschalteten Varianten (60 und 75 PS, 3- oder 5-trg.) sogenannte Green-Tecs sind, also besonders sparsam und serienmässig mit der Stopp/Start-Automatik ausgerüstet sind. Beim up! kostet hingegen die günstigste Blue Motion – Version bereits 16‘250 Franken.
Von aussen sieht man das «Green Tec» den Citigos an, weil das Go am Ende von Citigo grün geschrieben ist.
Neben der Basisversion «Active» sind für 2‘000, resp. 3‘190 Franken mehr die Versionen «Ambition» und «Elegance» erhältlich, die besser ausgestattet sind. Beim Einstiegsmodell sind drum z.B. keine Klimaanlage, keine elektrischen Fensterheber und keine Zentralverriegelung dabei, auch kein Radio. Wer trotzdem das günstigste Modell will, kann dies dann aber zusammengefasst in einem Paket kaufen, was billiger ist als z.B. die Klimaanlage allein. He ja, warum auch einfach, wenn es doch kompliziert auch geht.

Das Cockpit ist sachlich nüchtern. Der Aufpreis von 440 Franken für das Navi mit vielen Zusatzfunktionen lohnt sich.

Die Automatikversion sind wir nicht gefahren. Sie kostet 1‘100 Franken Aufpreis. Der Verbrauch (und damit der CO2-Ausstoss) soll damit sogar leicht tiefer sein (1 bis 2 Dezi), dem Vernehmen nach sollen die dafür etwas schlechteren Beschleunigungswerte gefühlt aber grösser sein als die 0,7, resp. 0,9 Sekunden, die man mit dem ASG für den Spurt auf 100 mehr braucht.

14,4 Sekunden braucht der handgeschaltete 60 PS-Citigo von Null auf Hundert, 13,2 Sekunden sind es bei der 75 PS-Version. Da die Autos nur um die 940 Kg leicht sind (maximal 1‘290 Kg) genügt das für flottes Vorankommen. Vor allem im Stadtverkehr, wo der Citigo vor allem Spass (und Sinn) macht, genügen auch die 60 PS vollauf. Der Dreizylinder knurrt zufrieden und man wetzt flink um alle Kurven. Im Überland-Verkehr weiss man dann die 25% Mehrleistung zu schätzen und ist mit dem 75 PS-Citigo besser bedient, vor allem, wenn da noch zusätzliche Leute oder Gepäck mitgeführt werden. Auf der Autobahn wiederum würde man sich allerdings eine noch einmal um 25% stärkere Version wünschen. Die 95 Nm Drehmoment, die ab 3‘000 Touren zur Verfügung stehen, ergeben halt keine Sportwagenwerte.
So um die gut 160 km/h erreicht man mit 60 PS; gut 170 Km/h mit 75 PS. Mehr braucht’s eigentlich auch nicht, aber bis man mal ab Autobahneinfahrt auf 120 ist, dauert’s eine gefühlte Ewigkeit.
Bei allen drei Ausstattungsvarianten (Active, Ambition, Elegance) lässt sich noch relativ viel Zubehör kaufen. 5 Türen kosten zum Beispiel 700 Franken. Als sinnvoll ist z.B. das Navisystem «Move&Fun» zu empfehlen. Mit Fun hat das zwar wenig zu tun, es ist aber mehr als nur ein Navi, auf dem Monitor können auch Fahrzeugdaten abgerufen werden, es ist Bluetooth-Schnittstelle /-Freisprecheinrichtung, ist Media-Player, hat Platz für eine SD-Card, und kostet vor allem nur 440 Franken.

Nicht nur für Komfort ist gesorgt oder kann Zubehör zugekauft werden, auch die Sicherheit wird grossgeschrieben. ABS und ESP sind selbstverständlich. Fünf NCAP-Sterne sind vorzüglich, Kopf-Thorax-Seitenairbags für Fahrer und Beifahrer auch nicht unbedingt selbstverständlich. Auch in der günstigsten Version ist das «City Safe System mit Notbremsfunktion» serienmässig dabei. Dieses wird automatisch bei Geschwindigkeiten von unter 30 Km/h aktiv, wenn der Sensor in einem Raum von ungefähr 10 Metern ein Hindernis erkennt. Der automatische Bremseinsatz kann die Schwere des Aufpralls deutlich reduzieren oder ihn sogar verhindern.


In 8 Farben ist der Citigo zu haben, neben Gelb und Rot auch Frühlingsgrün, und natürlich in Weiss, Silber und Schwarz.

Fahrbericht
Man sitzt gut im Citigo und hat das Gefühl, in einem grösseren Fahrzeug zu sitzen. Keyless gibt’s nicht, aber immerhin einen einklappbaren Schlüssel. Der dreizylindertypische knurrige Sound ist ganz sympathisch. Das Navi zu programmieren bedarf allerdings etwas Übung oder vorgängiges Studium der Bedienungsanleitung.

Vor allem in der Stadt macht der Citigo einen sehr wendigen und flinken Eindruck, das Fahrgestell macht da vieles mit. Ausserhalb der Stadt werden bspw. allzu vehemente Bergfahrten eigentlich eher durch mangelnde Leistung verhindert.

Vermisst werden heutzutage alltägliche Assistenten, z.B. den, der in Tunnels das Licht selbständig anzündet, der den Scheibenwischer automatisch laufen lässt und der Regenintensität anpasst, … Dass der Notbremsassistent einen schlimmen Unfall verhindern oder mindestens mildern kann, erfährt man ja hoffentlich nie.


Wenn das GO von Citigo grün geschrieben ist, handelt es sich um eine sparsame Green Tec – Version mit Stopp/Start-System.

Den Benzinverbrauch konnten wir auf den Probefahrten nicht testen. Der Bordcomputer nannte 4,6 Liter für Fahrten durch Innenstadt, Dörfer und Überland. Der Prospekt nennt Werte von gesamt 4.1 bis 4.4 Litern beim 60 PS und 4.2 bis 4.7 für den 75 PS, die durchaus realistisch sind und in der Praxis problemlos erreichbar.

In 8 verschiedenen Farben ist der Citigo lieferbar, neben Weiss, Silber und Schwarz auch z.B. in popigem Rot, Gelb und Hellgrün oder edlem Nachtblau metallic. Und für die Jungen sind lässige breite schwarze Rallyestreifen über Haube und Dach lieferbar.

Alles in allem ein gelungenes Auto. Es ist schon nicht nur ein VW up!, auf dem Škoda Citigo draufsteht. Es gibt viele Details, in denen sich die Fahrzeuge unterscheiden, nicht nur im Preis übrigens. Soll jeder selber entscheiden, was für ihn wichtig ist.

Text und Fotos Heiny Volkart, VOLKARTpress