Seite wählen

zuendung

23. September 2005

Japanischer Laubfrosch

Daihatsu | 0 Kommentare

Etwas froschartiges hat der neue Sirion sowieso. Doch dann kommt noch dieses Grün dazu. Das ist allerdings keineswegs negativ zu verstehen, ich mag Frösche eigentlich ganz gerne. Und verglichen mit dem neoklassizistischen Vorgänger, der liebevoll retrodesignig in die Welt guckte, ist der Neue doch ganz adrett gekleidet. Die gekonnte Seitenlinie wird beim Testexemplar noch durch […]

Etwas froschartiges hat der neue Sirion sowieso. Doch dann kommt noch dieses Grün dazu. Das ist allerdings keineswegs negativ zu verstehen, ich mag Frösche eigentlich ganz gerne. Und verglichen mit dem neoklassizistischen Vorgänger, der liebevoll retrodesignig in die Welt guckte, ist der Neue doch ganz adrett gekleidet.


Die gekonnte Seitenlinie wird beim Testexemplar noch durch stämmige Barracudas aufgewertet

Beim getesteten Exemplar waren krasse Barracuda-Felgen montiert, die schon optisch den kleinsten Fahrkomfort im vorneherein verneinen. Doch falsch gedacht: Der breitbeinige Frosch fährt sanft wie auf Seerosenblättern gebettet. Natürlich erlauben die breiten Schlappen einen etwas lockereren Umgang mit den Kurvengeschwindigkeiten. Anders als andere Kleinwagen geht dieser Sirion also ganz ordentlich ums Eck.


Schau mir in die Augen, Fröschchen!

Allerdings muss dabei der 1.3-Liter schon etwas geqält werden. Das Drehmomentmaximum liegt bereits bei 3200 Touren an, was die Motivation, weiter auf die 7000 zuzudrehen ziemlich einschränkt. Bei 6750 ist ohnehin Schluss. Das Getriebe lässt sich japanertypisch (fast zu) leichtgängig schalten, die Kupplung kennt einen klaren Schleifpunkt und auch die Bremse ist angenehm zu dosieren. Die Sitzposition ist Japaner-tauglich und damit auch für die europäischen Frauen genau richtig.


Nicht nur bei Lexus: Schöne japanische Rückleuchten verleihen Eigenständigkeit

Die Damen dürften sich derweil nicht nur an den Sitzen und der vorbildlichen Ergonomie erfreuen. Inzwischen kennt man auch im fernen Osten die Bedeutung eines freundlichen Innenraumdesigns. Bei Daihatsus Sirion äussert sich dies in einer metallisch bedampften Mittelkonsole mit darin verbauter Doppel-DIN-Stereonalage mit CD-Player. Der Tacho ist halbkreisförmig aufgebaut, der Drehzahlmesser lugt frech smartmässig aufgesetzt über dem Lenkradkranz hervor und in der Mitte sitzt ein informatives Multifunktionsdisplay.


Die maximalen 6750 Touren täuschen, der Sirion ist keine Drehorgel

Obwohl ziemlich aufrecht sitzend, beklagen sich auch drei Rückbänkler nicht bei der Fahrerin. Sie finden nämlich an der guten Aussicht und der angenehmen Kopffreiheit Gefallen. Sie werden wie alle Passagiere von der serienmässigen Klimaanlage verwöhnt. Und auch die lieben Kleinen dürfen gerne mit, den ebenfalls serienmässigen Isofix-Kindersitzhalterungen sei Dank. Und laut Broschüre gefällt der Sirion mit einem weiteren interessanten Feature: Als Weltneuheit kommt beim 1.3 Liter zum ersten Mal der sogenannte intelligente Katalysator zum Einsatz. Diese Daihatsu Neuentwicklung garantiert, dass die Reinigungswirkung auch bei einem wesentlich geringeren Einsatz von seltenen Edelmetallen im Katalysator über Jahre zu 100 % erhalten bleibt.


Schokoladenseite: Ohne jede Reminiszenz an den Vorgänger überzeugt das Heck des neuen Sirion

Die 17'390 Franken sind sehr gut investiert. Denn auch ein komplettes Airbagpaket und ein ABS mit Bremsassistent sind mit an Bord. Allerdings fehlt ein elektronisches Stabilsationsprogramm. Platzangebot, Preis-/Leistungsverhältnis und Verarbeitungsqualität sprechen für den Sirion. Neben all den objektiven Pluspunkten, macht es auch noch viel Spass im kleinen Frosch von A nach B zu hüpfen. Manchmal ist grösser eben wirklich doof.