Škoda ENYAQ Coupé iV und Coupé RS iV
Just Heartbeat
Das ist der Slogan, den Škoda für seinen jüngsten Spross, das Enyaq Coupé iV, gewählt hat. Auf den «normalen» Enyaq, der im September 2020 seine Weltpremière in Prag gefeiert hat (guckst Du hier Inventiveness › zündung.ch (zuendung.ch) und hier Jetzt ist er da! › zündung.ch (zuendung.ch)), folgte nun, am letzten Januartag 2022, die Weltpremière des Coupés.
Aufgrund der immer noch andauernden Coronalage fand die Weltpremière des Coupés diesmal nicht für ganz Europa in Prag statt, sondern in Kinos der teilnehmenden Länder. Während sich die Tschechen im Kino Lucerna in Prag trafen, begaben sich die Schweizer Motorjournalisten ins moderne, luxuriöse und grosse Pathé-Kino in Spreitenbach, wo man sich in der VIP -Lounge virtuell mit den Teilnehmern aus Tschechien, der Slowakei und Finnland traf. Aber soweit sind wir im Moment noch nicht.
Sandra Zippo, PR-Manager Škoda Schweiz, gab den Journalisten erst einen kurzen Rück- und Ausblick auf das Škoda-Jahr 2021 und 2022. Man ist stolz auf den vierten Rang in der Markenrangliste 2021 und die 7.8% Marktanteil, vor allem aber auch auf den dritten Platz des Škoda Enyaq iV bei den vollelektrischen Modellen (BEV).
Für den Enyaq iV liegen 4’100 Bestellungen vor, 2’200 wurden bereits ausgeliefert! 89% davon sind iV 80, nur wenige also iV60. Zudem haben 61% Allradantrieb. Dass die Farben Weiss, Schwarz und Silbergrau die beliebtesten Farben sind, überrascht wenig, oder aber doch, wenn man weiss, wie gut der Enyaq in anderen Farben aussieht.
Was erwartet uns in 2022: das Facelift des Karoq, dann das Enyaq Coupé RS iV, der Fabia Monte Carlo und der Enyaq RS.
Beim Coupé wird es – für die Schweiz – nur eine Batteriegrösse geben (82 kWh) und Leistung von 195 kW (265 PS) bis 220 kW (300 PS) und das mit Allrad. Der heisst Enyaq Coupé RS iV 80x.
Marc Geissmann, Head of E-Mobility Solutions, berichtete über die AMAG-Gruppe, die zur Anbieterin nachhaltiger individueller Mobilität werden will (lt. Helmut Ruhl, CEO Amag). Per 31. Dezember 21 wurden, trotz Chipkrise, 9’765 BEV (batterie-elektrische Autos) zugelassen. Bis 2025 will die Amag klimaneutral sein. Wie das? Zum Beispiel mit 65’000 m2 Photovoltaik auf Amag-Dächern. Die eigene Flotte (Dienstfahrzeuge) wird sukzessive und konsequent elektrifiziert. Bereits sind 60% der Dienstwagen elektrisch.
Geissmann berichtet von Clyde, dem Abomodell der Amag, mit aktuell 72 Automodellen, z.B. dem Enyaq 60, den es für CHF 699.- pro Monat gibt, inkl. 500 Km und allen Kosten (inkl. Strom).
Für Geschäftskunden setzt man auf Volton, eine Komplettlösung aus einer Hand. Volton soll im 3. Quartal dieses Jahres starten.
Das Coupé hat keinen sogenannten Frunk (Kofferraum unter der „Motorhaube“). Das Ladekabel wird in einer Tasche im Kofferraum links verstaut.
Die Weltpremière
Nach kurzer Stärkungspause ging es dann wieder in den Kinosaal, die VIP-Lounge, wo nun auf der Kinoleinwand das brandneue Coupé vorgestellt wurde.
Das Coupé baut auf derselben MEB-Plattform auf wie das SUV (und elektrische VW- Modelle). Während es in anderen Ländern auch noch eine einmotorige 180 und eine 204 PS (132 / 150 kW) -Version gibt, stehen für die Schweiz im 80 iV 195 bis 220 kW (265 bis 300 PS) zur Verfügung. Dies dank einem zweiten Motor an der Vorderachse und Allradantrieb. Von der 82 kWh-Batterie sind 77 kWh nutzbar. Das Drehmoment beträgt 460 Nm. Der Luftwiderstandsbeiwert ist noch besser als beim SUV. Dank diesem cw-Wert von 0.234 steigt die WLTP-Reichweite auf bis zu 545 Km.
Das normale Coupé unterscheidet sich in ein paar Einzelheiten vom RS-Modell. Andere Frontschürze, Seitenschweller in Wagenfarbe, grössere Räder (20 und 21 Zoll) und natürlich auch in der Beschleunigung (6.5 Sekunden von Null auf 100).
Übrigens ist für das Coupé 80 iV auch eine Anhängerkupplung lieferbar. Ein gebremster Anhänger kann für 8% Steigung 1’400 Kg wiegen.
Das Interieur weist nachhaltig verarbeitete und recycelte Materialien auf. Die Technik ist up-to-date, mit einem 13-Zoll-Bildschirm und einem 5.3 Zoll grossen Digital-Cockpit, ergänzt durch optionales Head-up-Display mit Augmented Reality und natürlich wieder jede Menge elektronische Assistenten.
Das Wageninnere ist hell, ein speziell beschichtetes und grosses Panoramadach ist serienmässig. Es ist recht dünn, so dass die Kopffreiheit erhalten bleibt.
Von all den Vorteilen, die andere Länder bieten (Steuererleichterungen, Kaufprämien, kostenloses Parken, Benutzen von Busspuren und noch etliches mehr) können wir in der Schweiz nur träumen.
Das Auto ist 4.65m lang und 1.88m breit, der Radstand beträgt 2.76m. Mit dem Coupé sind auch zwei neue Farben lieferbar: ein auffälliges Phönix Orange metallic und Graphite Grau metallic, das Quarzgrau abgelöst hat. Mamba Grün ist dem RS vorbehalten.
Voll-LED-Matrix-Scheinwerfer sind serienmässig! Das sogenannte Crystalface, also der mit 131 LEDs beleuchtete Frontgrill, ist beim RS serienmässig. Auch sonst hat man sich beim Licht, Stichwort z.B. Tagfahrlichtleiste, und auch bei den Heckleuchten einiges einfallen lassen.
Wiederum sind Optionspakete und individuelle Einzeloptionen möglich.
Laden: An der heimischen Wechselstrom-Wallbox wird die 82 kWh-Batterie mit bis zu 11 kW geladen (ca. 5 Stunden). An Schnellladern, sagt Škoda, kann die Batterie «in 29 Minuten von 10 auf 80% aufgeladen werden». Mit wieviel kW DC geladen werden kann, sagt Škoda leider nicht. Je nach Temperatur und Ladestand der Batterie kann sich dieser Wert ändern. Es müssten aber vermutlich bis zu 120 kW sein (70% in einer halben Stunde).
Als Verbrauch werden 15.7 kWh genannt, die wohl nur in optimalen Fällen erreichbar sind und zudem noch ein (veralteter) NEFZ-Wert ist. Immerhin wiegt auch das Coupé über 2.2 Tonnen. Das Gesamtgewicht beträgt 2’750 Kg.
Normalerweise ist das Ladevolumen eines Coupés kleiner als das des Normalmodells. Beim Enyaq-Coupé ist der Laderaum nur unwesentlich kleiner. 570 bis 1610 Liter erreicht mancher Konkurrent bei weitem nicht. Auch die Zuladung von 464 bis 621 Kg ist als gut zu bezeichnen.
Die Bestellbücher sind ab sofort offen. Zuerst kommt übrigens das RS-Modell zur Auslieferung, erst ein halbes Jahr später die Normalversion des Coupés. Wer sofort bestellt, muss auf sein Coupé RS wohl weniger lang warten als die 12 Monate, auf die man zurzeit auf einen Normal-Enyaq-SUV warten muss.
Die Preise werden später bekanntgegeben. Das Coupé RS könnte um die Franken 59’000 ungrad kosten.
Heiny Volkart, VOLKARTpress, 31. Januar 2022
