Die C- Klasse von Mercedes-Benz ist besonders als Kombi, der hier traditionsgemäss „T-Modell“ heisst, bei den Kunden beliebt. Das nicht ohne Grund, bietet doch der knapp 4,66 m lange Kombi bei einem Leergewicht von 1665 kg noch eine Zuladung von fast 600 kg und ist damit sowohl für die Familie mit Gepäck als auch (Freizeit-)Transporte aller Art interessant.
Elegant, tiefer gelegt und mit Kunststoffbeplankung: C 220 CDI T AMG-Line
Die von uns im Kurztest gefahrene Version bot neben einer dezenten Tieferlegung, einer sportlicheren Fahrwerksabstimmung (im Testwagen noch dazu verstellbar) und etlicher „Verspoilerungsmassnahmen“ auch eine andere Reifengrösse (245/40/17). Dennoch ist das Fahrzeug mit dem „Blue effiency“-Logo gekennzeichnet. Dieser Anspruch auf eine verbesserte Wirtschaftlichkeit und Umwelteffizienz wird zum Beispiel beim Treibstoffkonsum problemlos erfüllt: das Fahrzeug, das mit einem 2,15 l grossen Vierzylinder-Diesel mit 125 KW/170 PS sowie einer Fünfgangautomatik (samt Schaltwippen am Lenkrad und manueller Eingriffsmöglichkeit) ausgerüstet ist, begnügte sich auf unserer knapp 700 Kilometer umfassenden Testdistanz mit durchschnittlich 6,7 l /100 km (Werksangabe: 6,3 l). Das liegt unter anderem in einem gesenkten Drehzahlniveau: bei 2000 Touren bewegt man sich schon mit Autobahntempo 120 km/h, die Marke „170 km/h“ wird bei etwa 3000 Umdrehungen erreicht. In Verbindung mit dem 66 l fassenden Tank ergeben sich reisetaugliche Reichweiten.
Die Höchstgeschwindigkeit wird vom Werk mit 219 km/h angegeben.
Geeignet für vielerlei Transporte, die abfallende Dachlinie verkleinert allerdings die Kapazität
An Pluspunkten fallen dem Tester die auch bei höheren Geschwindigkeiten an Windgeräuschen arme Karosserie auf, bei hohem Tempo dominiert das Abrollgeräusch der Reifen. Dazu liegt der „Benz“ wie das sprichwörtliche Brett auf der Strasse (Gewicht!). Der Motor neigt allerdings unter Last etwas zum Brummen. Die Bedienung ist selbsterklärend, die Instrumente klar aufgebaut und bewusst modern gezeichnet, um nicht zu sagen: „stylisch“.
Klare Instrumentierung und alle Infos auf einen Blick
Dass die C- Klasse der „kleinere“ Bruder des E-Modells ist, merkt man im Innenraum an den eher spärlich vorhandenen Ablagemöglichkeiten und der nach hinten abfallenden Dachlinie. Diese führt auch dazu, dass die Heckklappenöffnung kleiner ausfällt, als sie eigentlich von der Grösse des Lade- und Gepäckabteils her sein müsste. So gibt es innen zwar eine lichte Breite von über 95 Zentimetern zwischen den Radkästen, die Höhe der hinteren Öffnung beträgt aber gerade etwas über 70 cm. Das kostet Platz und Laderaumkapazität zugunsten einer eleganten und fast coupehaften Linienführung. Für den grösseren Transportbedarf muss man dann eben zur nächst grösseren Klasse greifen…
Beim kompletten Umlegen der Rücksitzlehnen entsteht dennoch ein über 1,75 m langer Lade- und Verstauraum. Vor dessen vollständiger Nutzung steht allerdings noch ein kleiner Kraftakt bevor: die Laderaumabdeckung ist nach dem Einrollen mit dem Trennnetz in einer Stahlblechkassette untergebracht, die aus Eisen geschmiedet zu sein scheint: stabil und vermutlich unzerstörbar, aber eben auch schwer. Dass sie zudem durch die hintere Tür zur Seite hin entfernt werden muss, macht die Sache nicht gerade leichter.
Nach Umklappen der Rücksitze entsteht ein über 1,75 m langer Laderaum
Fazit: ein feiner, kompakter Familien- und Businesskombi in der umkämpften Premium- Klasse, der in der Summe seiner Eigenschaften überzeugt und sich vor den Konkurrenten nicht verstecken muss. Die angepeilte Zielgruppe (unter anderem „Junge Familien“) sollte allerdings schon etwas arrivierter sein, denn die Preisliste für das T-Modell der C- Klasse beginnt bei etwa 50.000 Franken (Testwagen mit etlichen Extras: 94.000 sfr.). Aber auch in diesem Punkt ist man gegenüber dem vergleichbaren Wettbewerb gut im Rennen….
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