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zuendung

21. Januar 2007

Mein lieber kleiner Schwede

Volvo | 0 Kommentare

Nachdem Mercedes mit der A-Klasse ein Kapitel Automobilgeschichte geschrieben hat, das meinen Puls nicht unbedingt höher schlagen lässt, wurde die B-Klasse nachgeliefert, welche mit dynamischer Optik etwas mehr bei den Leuten ist. Audi hat sein Sortiment nach unten mit dem A3 abgerundet, während BMW mit dem 1er vor allem die Frauenwelt zu begeistern vermag. Natürlich […]

Nachdem Mercedes mit der A-Klasse ein Kapitel Automobilgeschichte geschrieben hat, das meinen Puls nicht unbedingt höher schlagen lässt, wurde die B-Klasse nachgeliefert, welche mit dynamischer Optik etwas mehr bei den Leuten ist. Audi hat sein Sortiment nach unten mit dem A3 abgerundet, während BMW mit dem 1er vor allem die Frauenwelt zu begeistern vermag. Natürlich ist in dieser Hinsicht auch der Trend-Zwerg Mini nicht zu verachten. Dieser Premium-Konkurrenz will Volvo mit der Inkarnation des "Schneewitchen-Sarges" Paroli bieten und hat den C30 erschaffen. In Sachen Schönheit kann er locker mit den Beaus aus dem europäischen Süden mithalten und sucht meines Erachtens die Golfklasse in dieser Hinsicht an. Die sportliche Linienführung erfreut das Auge auch bei anderen Modellen der jüngsten Volvo-Generation, doch im C30 scheint sie perfekt zu passen.


Irgendwie sexy: Der Volvo C30 ist eine sportliche Schönheit.

Während das Design an der Front seine Familienzugehörigkeit klar demonstriert, findet sich am anderen Ende des FAhrzeuges ein sehr eigenständiges Heck. Der Zugang zum Kofferraum ist ganz aus Glas und gibt einen etwas schmalen Zugang zu 251 Liter Fassungsvolumen frei. Bei heruntergeklappten Rücksitzen sind sogar bis zu fast 900 Liter möglich, was ihn zum äusserst praktischen Transporter macht.


Charakter-Stück: Das glasige Hinterteil

Das Zielpublikum des C30 ist gemäss Volvo eher jung, single und urban geprägt. Hierbei handelt es sich um eine Gruppe von Leuten, die grossen Wert auf Individualität legen, was bei der Ausstattung des C30 ganz klar zum Ausdruck kommt. Im sehr fein verarbeiteten und trendigen Interieur können diverse grafische Elemente als Optionen geordert werden, die dem Fahrzeug einen ganz persönlichen Touch verleihen. Mit Farben und Materialien kann das Cockpit ebenso den eigenen Wünschen angepasst werden.


Wünsche erfüllen: Das elegante Interieur lässt sich individualisieren (Werksbild).

Angetrieben wird der C30 mit einer Palette von acht verschiedenen Motoren. Die Benziner reichen von 100 bis 220 PS, während die Diesel zwischen 109 und 180 zur Verfügung stellen. Ich hatte bereits das Vergnügen mit dem beiden Topmodellen D5 und T5, die beide eine wahre Freude waren. Ein Nachteil war ganz klar der Frontantrieb. Trotz Strassenverhältnissen die trockener nicht hätten sein können gab es in Kurven oder beim Anfahren (vor allem mit dem manuellen Getriebe) immer wieder nervöse Lenkradbewegungen und Traktionsprobleme. Einmal in Fahrt bieten jedoch beide Motoren Fahrleistungen, die auch das grimmigste Fahrergesicht aufhellen werden. Der T5 leistet 220 PS und erfreut neben einer hohen Elastizität und saftigem Durchzug in praktisch jeder Drehzahllage mit einem Klangbild der Spitzenklasse. Grimmig grollend zeigt er, wer beim C30 der Herr im Haus ist. Mit dem 5-Gang-Automatikgetriebe (+SFr. 2800.-) sind die Traktionsprobleme auf ein Minimum reduziert und der Sprint aus dem Stand auf 100 km/h ist bereits nach 7,1 Sekunden vorbei. In Anbetracht der Tatsache, dass vor allem Stadtmenschen in den Bann des C30 gezogen werden sollen, ist dies jedoch wenig relevant, in diesem Bereich zeigt nämlich vor allem der D5 seine Stärken.


Dynamisch: Der optionale Body Kit steht dem C30 super (Werksbild).

Mit den 180 Diesel-PS ist der C30 auch ganz schön flott unterwegs und zeigt vor allem in tiefen Drehzahlbereichen seine Stärken. Was beim D5-Motor in den restlichen Volvo-Modellen zum Vorschein kommt, zeigt sich auch hier. 1. übertrifft das subjektive Empfingen der 180 PS ganz klar den Erwartungen auf Grund von Werten auf Papier, 2. fehlt das typische Dieselgeräusch praktisch vollständig. Kein unangenehmes Nageln, auch im kalten Zustand fällt es schwer, mittels des Motorengeräusches auf einen Diesel zu schliessen.


Spassmobil: Ein witziges Autöli, dieser C30.

Als Fazit kann festgehalten werden, dass der C30 nicht nur optisch mit der Konkurrenz mithalten kann, doch der Fronttriebler hat in Sachen Fahrdynamik vor allem im Vergleich mit Audi und BMW klar das Nachsehen. Mit Preisen zwischen Fr. 27 750.- und Fr. 47 200.- ist er aber in jedem Fall eine interessante Alternative, denn vor allem die vielen Möglichkeiten des Individualisierung sind sehr witzig und machen den C30 zum attraktiven Lifestyle-Flitzer, der nicht nur in der Stadt seine Stärken zum Besten gibt.