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18. Februar 2015

Peugeots Winterautos

Peugeot | 0 Kommentare

Peugeots Winterautos Bei Peugeot (Suisse) SA nutzte man die Gelegenheit der Jahres-Pressekonferenz, den anwesenden Journalisten «die aktuelle Winterpalette» zu präsentieren. Das TCS-Testgelände auf dem ehemaligen Militärflugplatz St. Stephan im Berner Oberland bot Gelegenheit, die verschiedenen preisgünstigen Systeme kurz zu testen. Peugeot zählt nicht gerade zu den Marken, die einem zuerst in den Sinn kommen wenn […]

Peugeots Winterautos

Bei Peugeot (Suisse) SA nutzte man die Gelegenheit der Jahres-Pressekonferenz, den anwesenden Journalisten «die aktuelle Winterpalette» zu präsentieren. Das TCS-Testgelände auf dem ehemaligen Militärflugplatz St. Stephan im Berner Oberland bot Gelegenheit, die verschiedenen preisgünstigen Systeme kurz zu testen.

Peugeot zählt nicht gerade zu den Marken, die einem zuerst in den Sinn kommen wenn man ein Winterauto, einen Allradler, sucht. Und dort wo Peugeot draufsteht, ist auch nicht immer Peugeot drin (4007, 4008). Von denen war auch nicht die Rede.

Doch seit der Lancierung der Hybridmodelle 3008 und 508 verfügt Peugeot auch über eigene 4×4, deren Allradqualitäten jedoch – mindestens zu Beginn – lediglich eine bessere Anfahrhilfe waren. Der Schreibende weiss, wovon er spricht, musste er doch bei Präsentationen 2011 mehr als einmal ausgegraben werden, weil der Allradantrieb eben mehr Placebo war. Das hat sich geändert!

HYbrid4
So kompliziert bezeichnet Peugeot seine Hybrid-Modelle, die einen auf die Vorderräder wirkenden Dieselmotor haben, während ein Elektromotor die Hinterräder antreibt. Sind beide Motoren gleichzeitig am Werk, verfügt der 3008, der 508 RXH-Kombi oder die 508 Limousine über Allradantrieb. Und der wurde in den letzten drei bis vier Jahren verbessert.

Die Drehmomentverteilung passt sich der Lage des Fahrzeuges und der Bodenhaftung an. Bei sehr langsamer Fahrt können bis zu 40% des Drehmomentes auf die Hinterachse geleitet werden. Die elektronische Steuerung sorgt dafür, dass die tatsächlich benötigte Kraft präzise auf die Hinterräder gelenkt wird, um den Energieverbrauch zu beschränken.
Selbst bei erschöpften Batterien steht die Allradfunktion nach wie vor zur Verfügung – dank den 8 kW Leistung, die der Starter-Generator bei Bedarf leistet. Diese Zusatzenergie reicht aus, um in wichtigen Situationen – beim Anfahren oder bei langsamer Fahrt – den Vortrieb zu gewährleisten.
Die andern Modi (Auto, ZEV (rein elektrisch) und Sport bieten für alle andern Situationen die optimale Leistungsverteilung. Aktuell ist der 3008 Hybrid4 für 35‘210 Franken zu haben.
Seit 2011 wurden bereits über 1‘500 Hybride verkauft.

Grip Control
Die zweite «Winterhilfe» nennt sich Grip Control und wird bei einigen Modellen gegen einen Aufpreis von 500 Franken angeboten. Konnte bei der unter demselben Namen angebotenen Grip Control vor Jahren noch kaum ein Unterschied festgestellt werden zwischen mit oder eben ohne Grip Control, wurde die Technologie nun verbessert. Sie besteht nun aus dem Zusammenspiel eines verbesserten, optimierten, ESP-Einsatzes und M+S – Reifen.
Grip Control ist nun so gut geworden, dass die Instruktoren des TCS, die die Winterfahrtrainings leiten, echt verblüfft waren über die Leistung.


Anfahren (12% Steigung) mit nur Frontantrieb und der Option „Grip Control“ für 500 Franken.

Auch die anwesenden Journalisten konnten im Offroad-Gelände des Flugplatzes St. Stephan an einer 12%-Rampe auf Eis mit darüberliegendem festgefahrenem Schnee ausprobieren, ob man mit einem Peugeot 2008 mit Grip Control anhalten und wieder anfahren kann. Man kann. Natürlich braucht es auch damit einen feinen Gasfuss, aber es geht. Nicht nur per Zufall, sondern alle brachten es fertig.


Mit dem Hybrid-Kombi RXH mit eingeschaltetem 4WD ist Anfahren am Berg kein Problem.
Während das Anfahren mit einem Hybrid-508, einem RXH, auf Stellung 4WD absolut kein Problem war, konnte damit, wie auch mit einem 3008 Hybrid4, auch eine 50‘%-Steigung bewältigt werden, allerdings ohne Anhalten und Anfahren.

Wer nicht in den Bergen wohnt oder arbeitet, kann also auch ohne Geländewagen gut durch den Winter kommen, auch auf ungeräumten Nebenstrassen.

Peugeot 308 GT
Da wir hier bei Zündung.ch sind, sei auch noch ein Wort zum Peugeot 308 GT verloren, der ab sofort im Handel ist, ab 37‘700 Franken.
Der «Car of the year 2014» ist um die Versionen 308 GT 205 und 308 GT 180 erweitert worden. Einerseits ist das der bekannte 1600er THP-Motor, der 205 PS leistet, mit Sechsgang-Schaltgetriebe und Stop & Start – System und andererseits der 2-Liter-Diesel (BlueHDi) mit 180 PS und 6-Gang-Automatik (EAT6).

Wir hatten Gelegenheit, die 205 PS-Version auf der Strasse zu fahren. Ehrlich gesagt, wenn man im Kolonnenverkehr eine halbe Stunde auf der kurvigen Landstrasse dahinrollt, wäre man auch mit einer 65 PS-Version nicht weniger lustvoll unterwegs gewesen. Aber die Potenz des Autos ist schon spürbar, man sitzt gut und fühlt sich auf Anhieb wohl. Mit einer Sportversion will ja man ja nicht nur am Limit über Pässe blochen, sondern trotz verfügbarer Power auch komfortabel von A nach B gelangen.

Die sportliche Seite liess sich dann auch noch erfahren, in einem Kreisrennen gegeneinander, auf Schnee und Eis. (Je auf der gegenüberliegenden Seite eines Kreises fahren zwei 308 GT miteinander los und versuchen, den jeweils andern einzuholen. Der eisige und schneebedeckte Untergrund setzt in den Kurven dem Tempo allerdings Grenzen, es gilt also, das Optimum an Vortrieb und verloren gehender Seitenführung in Einklang zu bringen. Oder so.)
Jedenfalls haben sich die neuen 205 PS-Raketen als durchaus wintertaugliche Alltagsautos gezeigt. Es dürfte also durchaus möglich sein, im Alltag sportliches Fahren und Familientauglichkeit unter einen Hut zu bringen.

An der PK wurde erwähnt, der 308 GT sei kein Sportwagen, sondern ein harmonisches Auto mit viel Komfort.

Ebenfalls an der PK angekündigt wurde ein «Supersportwagen»: Im Oktober dieses Jahres kommt der 308 GTi oder 308 R. Der Name stehe noch nicht fest. Weitere Details wurden noch nicht genannt. Nimmt man den Ausdruck «Supersportwagen» wörtlich, muss da jedenfalls wesentlich mehr kommen als der 270 PS-1600er aus dem RCZ R.

Die Pressekonferenz
Zum Schluss doch noch ein paar Zahlen von der Jahres-PK vom 9. Februar: Peugeot geht’s wieder besser. 2014 wurden 5.4% mehr Autos verkauft, in Europa +9.8% und in China gar 43.1% mehr. Der Marktanteil in Europa beträgt 6.5%, CO2: 110.3 g
In der Schweiz blieb der MA mit 3.8% stabil. 122 g/km CO2 wurden erreicht. Ziel für 2015 sind 122 g.
Im Januar 2015 betrug der MA 4.7%, bei einem Marktrückgang von 9%. Die 308-Verkäufe steigerten sich um 54%% gegenüber 2013. Es wurde Rang 7 erreicht, nach Rang 10 im Jahr 2012.
Für 2015 plant Peugeot, den Marktanteil von 3.8 auf 4.5% zu steigern, bei den Nutzfahrzeugen will man +18% erreichen.
Nun, da gäb’s noch viel zu berichten, doch ist dies hier nicht das geeignete Gefäss dafür.

HV, Februar 2015
Fotos: 3 HV, 2 zVg