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heinyvolkart

7. Juli 2022

Sehnlich erwartet

Opel | 0 Kommentare

Opel Astra Sports Tourer Sehnlich erwartet Opel wird den neuen Astra, entgegen dem allgemeinen Trend, auch wieder als Kombi auflegen. Er heisst Sports Tourer. Flottenbesitzer erwarten ihn sehnlich. Natürlich kann man auch in einen SUV, einen CUV, einen Crossover oder gar ein Crossover-Coupé viel einladen. Aber ein Kombi, auch wenn er Sports Tourer heisst, ist […]

Opel Astra Sports Tourer

Sehnlich erwartet

Opel wird den neuen Astra, entgegen dem allgemeinen Trend, auch wieder als Kombi auflegen. Er heisst Sports Tourer. Flottenbesitzer erwarten ihn sehnlich.

Natürlich kann man auch in einen SUV, einen CUV, einen Crossover oder gar ein Crossover-Coupé viel einladen. Aber ein Kombi, auch wenn er Sports Tourer heisst, ist halt in Sachen Praktikabilität, Grösse, Breite, Höhe, Gewicht (!), für den mit einem Auto arbeitenden Teil der Bevölkerung noch immer das Beste. Es gibt eben nicht nur Familien und Ferientechniker. In den letzten Jahren ging der Anteil der angebotenen Kombis aber immer mehr zurück. Erstaunlich, wenn man weiss, dass von den Autotypen, die als Limousinen und als Kombis angeboten werden, zwei Drittel bis Drei Viertel Kombis sind. Das Image als Handwerker-Fahrzeug hat der Kombi schon vor Jahrzehnten abgelegt, aber als Firmenwagen ist er nach wie vor beliebt und gesucht.

Opel hat den Astra neu aufgelegt, er läuft jetzt vom Band. Wir berichteten. Im Februar 22 hier https://zuendung.ch/neue-modellstrategie/ und im Mai hier https://zuendung.ch/plugin-im-popup-der-neue-astra/.

Bereits an der Präsentation der Limousine im Februar erfuhren wir, dass es wieder einen Sports Tourer geben wird und es gab auch bereits ein Auto zu besichtigen. Aber jetzt, Anfang Juli, hatte die Fachpresse die Möglichkeit, den neuen Astra Sports Tourer im Stammwerk in Rüsselsheim live zu sehen und zu fahren.

Er sieht, wie erwartet, gut aus. Mit 4.64m ist er, trotz auf 2.73m gewachsenem Radstand (+ 7cm), fünf cm kürzer als der Vorgängerkombi. 1.86m Breite und 1.48m Höhe sind die weiteren Eckdaten. Bei einem Kombi wichtig ist die Ladekantenhöhe: Mit 60 cm ist sie durchaus «rückenfreundlich» ausgefallen.

Knapp 600 Liter passen in den Laderaum, mit abgelegten Rücksitzen (40:20:40) sogar 1’634 Liter. Die Ladefläche wird dann ganz eben. Beim Plug-in-Hybrid (PHEV) ist der Laderaum etwas kleiner, nämlich 516 Liter / 1’553 Liter. Bei den Verbrennern ist der Ladeboden in zwei Höhen einstellbar. So kommt man ohne Ausräumen des Laderaums ohne Klimmzüge zum Reifenreparatur-Set und zum Erste-Hilfe-Kasten. Dass die Heckklappe sich mit einer Fussbewegung unter dem Heck öffnen lässt, wird auch anerkennend zur Kenntnis genommen.

Der Einstieg vorne und die Innenausstattung sind bekannt von der bereits vorgestellten Limousine. Das sogenannte volldigitale Pure Panel-Cockpit und die zwei Widescreen-Displays finden sich auch im Sports Tourer.

Der Knöpfchen- und Tastenwald am Armaturenbrett ist seit ein paar Jahren aus der Mode gekommen. Während des Fahrens am Bildschirm herumfummeln und Sitzheizung oder Scheibenwischer im vierten Untermenü suchen zu müssen ist aber auch nicht der Weisheit letzter Schluss. So hat sich Opel dazu entschlossen, das was man am häufigsten braucht, immer noch mit physischen Knöpfen/Tasten bedienbar zu machen, praktisch zusammengefasst unter dem Monitor.

Wie schon der 5-Türer ist auch der Sports Tourer mit allen aktuellen Assistenten ausgerüstet. Das neueste blendfreie IntelliLux LED-Pixellicht verfügt jetzt über 168 LED-Elemente, 84 pro Scheinwerfer. Es gibt eine Multifunktionskamera in der Frontscheibe, dazu vier weitere Kameras rundum, dazu 5 Radarsensoren, sowie Ultraschallsensoren vorne und hinten. Frontkollisionswarner mit Gefahrenbremsung, Fussgängererkennung, aktiver Spurhalte-Assistent, Verkehrsschilderkennung, Totwinkel- und Querverkehrswarner und noch viel mehr sind vorhanden. Auch ein Head-up-Display oder Rückfahrassistent ist erhältlich. Das Infotainment-System ist auf dem aktuellen Stand der Technik.

Dass auch die bei Opel seit Jahren bekannten AGR-Sitze (Aktion Gesunder Rücken) wieder angeboten werden, ist erfreulich für ein Auto, das beruflich genutzt wird oder auf privaten Langstrecken unterwegs ist. Ventilations- und Heizmöglichkeit, Lendenwirbelstütze, Massagefunktion, Nappaleder oder Alcantara sind weitere Stichworte zu den Sitzen.

Die Antriebe

Nach wie vor sind Verbrennungsmotoren erhältlich: Zwei 1200er Dreizylinder-Turbobenziner gibt’s, mit 110 und 130 PS (205 und 230 Nm), beide mit 6-Gang-Handschaltung, der stärkere auch mit 8-Gang-Automatik. Auch der bekannte 1500er Vierzylinder-Diesel mit 130 PS und 300 Nm wird wieder angeboten, mit manueller oder automatischer Schaltung.

Der vollelektrische (BEV) Sports Tourer kommt leider erst Ende 2023. Bereits ab Verkaufsstart gibt’s jedoch einen interessanten Plug-in-Hybrid (PHEV). Er verfügt über einen 1600er Turbobenziner, der 150 PS leistet und dazu einen Elektromotor mit 110 PS. Das ergibt eine Systemleistung von 180 PS und 360 Nm Drehmoment. Der 12.4 kWh-Akku verspricht bis zu 72 Km elektrischer Reichweite nach -WLTP. Wie weit der Strom wirklich reicht, konnten wir nicht herausfinden; als wir den Testwagen übernahmen, war die Batterie leider schon leergefahren. 135 Km/h schnell könnte man rein elektrisch fahren; mit beiden Motoren zusammen immerhin 225 Km/h.

Wenn dann der BEV kommt Ende 2023, wird auch noch ein PHEV mit 225 PS Systemleistung (statt jetzt 180 PS) angeboten.

Während der 110 PS-Benziner sicheres Vorwärtskommen im städtischen Umland gewährt, ist man mit den 130 PS-Versionen und erst recht mit dem 180 PS-PHEV sehr zügig unterwegs.

Drei Ausstattungslinien sind erhältlich: Elegance, GS Line und Ultimate. Bestellen kann man die Sports Tourer leider erst nächstes Jahr.

Preise

Die Preise für die Schweiz sind noch nicht bekannt.

In Deutschland soll der Verkauf bereits in diesem Sommer beginnen. Der Basispreis soll 23’565 Euro (= 23’600 Franken) betragen, der PHEV ab 36’900 Euro (37’000 Franken) kosten. Da die 180 PS-PHEV-Limousine in der Schweiz schon 39’550 Franken kostet, dürfte der Sports Tourer wohl auf um die 40’500 Franken zu stehen kommen.

Gespannt ist man auf den vollelektrischen Sports Tourer. Unseres Wissens gibt’s zurzeit nur einen einzigen elektrischen Kombi, einen chinesischen MG. Da wäre es natürlich schön, auch einen europäischen Elektro-Kombi zur Wahl zu haben, eben den Opel Astra Sports Tourer. Aber leider muss man da noch knapp 1 ½ Jahre drauf warten.

Heiny Volkart, VOLKARTpress

Rüsselsheim, 4. Juli 2022,