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amadefries

12. Juni 2018
Smart Cone? Was soll denn bitte ein Smart Cone sein? Inzwischen ist ja alles irgendwie smart, unsere Telefone schon längst, aber auch die Beleuchtung und Lüftung in unseren Wohnungen, ja man spricht sogar vom Smart Home. Ganz so clever sind die Smart Cones dann doch nicht. Es handelt sich dabei schlicht um die Kegel (schweizerdeutsch […]

Smart Cone? Was soll denn bitte ein Smart Cone sein? Inzwischen ist ja alles irgendwie smart, unsere Telefone schon längst, aber auch die Beleuchtung und Lüftung in unseren Wohnungen, ja man spricht sogar vom Smart Home. Ganz so clever sind die Smart Cones dann doch nicht. Es handelt sich dabei schlicht um die Kegel (schweizerdeutsch Töggel), die über eine LED-Leuchte verfügen. Deren Farbe wiederum gibt an, welches Kegel-Tor man gerade zu durchfahren hat.

I-Pace

Nun wäre das an sich schon recht spassig, denn der Parcours ist nicht fix, sondern ändert mit jedem Fahrer. Das eigentliche Highlight ist aber das Fahrzeug, dass für die flotte Fahrt über die kleine, ständig das Layout wechselnde Rundstrecke zur Verfügung steht. Es ist der brandneue Jaguar I-Pace.

Neben einen Formula-E-Renner steht er. Und er sieht einfach unverschämt gut aus. Die Proportionen wie nichts, das wir bisher kennen würden und trotzdem irgendwie vertraut. Dank seines Kühlergrills im Familienstil ist auch der erste reine Elektro-Jag als solcher wiedererkennbar. Daneben schaut jeder Tesla ein wenig dröge aus.

Natürlich würden wir den I-Pace lieber im harten Alltag auf den Zahn fühlen. Doch was nicht ist, kann ja noch werden. Zunächst gilt es, eine ansprechende Zeit in den Asphalt zu brennen. Brennen ist das Stichwort, denn die Sonne kennt kein Erbarmen. Und so gehen es einige Mitstreiter denn auch etwas gar hitzig an. Die Pneus quietschen, was in den seltensten Fällen ein Indiz für Top-Geschwindigkeiten ist.

Dazu kommt: Es geht nicht nur um die schnellste Zeit. Zusätzlich in die Wertung fliesst die Präzision ein. Wer das Tor zentral durchfährt, holt die meisten Punkte. Dazu wird ein militärisches GPS verwendet. Und weil Reichweite bei E-Mobilen immer ein Thema ist, verhilft auch die Länge (oder besser die Kürze) der gefahrenen Strecke zu weiteren Zählern. Richtig smart halt.

I-Pace Interieur

Als einer der letzten wage ich mich auf die Runde auf dem Platz des Dolder Sports, wo im Winter ein Eisfeld zum Schlittschuhlaufen einlädt. Doch ans Gleiten ist jetzt nicht zu denken, zuerst wird der Sitz in die richtige Position gebracht. Dank vielfältiger Verstellmöglichkeiten kein Problem. Es bleibt keine Zeit, das moderne Interieur des neuesten Jaguars zu bestaunen. Der Startknopf und die Taste D werden gedrückt.

Bald schon leuchtet das erste Tor grün, es kann losgehen. Zur besseren Orientierung leuchtet das übernächste Tor jeweils blau auf, damit man schon bei Anfahren des vorherigen Tors den hoffentlich richtigen Bogen fährt. Ich erwische eine flüssige Runde ohne grobe Hacker und Quietscher. Der Instruktor auf dem Beifahrersitz findet nur lobende Worte, doch ich bleibe skeptisch. War mein vorsichtiges Streicheln des Gaspedals nicht doch zu langsam. Nein! Vom Zeiten- bzw. Punktemonitor leuchtet mir die 1 entgegen. Ja, so hatte ich mir das doch vorgestellt.

I-Pace Rear

Das Gewicht des I-Pace war bei diesem Tempo nie ein Thema. Die Präzision der Lenkung, die tolle Übersichtlichkeit und der gute Antritt dagegen schon. Auch wenn er gross scheint, wähnt man sich im Innern nicht gerade in einer Kathedrale, was an den Akkus im Boden liegt. Trotzdem: Dieses allererste Amuse Bouche des Elektromenüs, das uns die Engländer unter indischer Regie da präsentieren macht Lust auf mehr. Viel mehr.