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zuendung

17. Mai 2005

Ballerina Rossa

Mercedes-Benz | 0 Kommentare

Compact Sports Tourer? Nie gehört. Dass Hersteller ihre Autos mit dreibuchstabigen Zauberkürzeln versehen ist wahrlich nichts neues, aber Mercedes beherscht diese Kunst besonders gut. Der CST heisst jetzt B-Klasse und soll eine geschrumpfte R-Klasse sein. Die R-Klasse wiederum kommt erst im Herbst, hat Allradantrieb und grossvolumige Motoren. Auf den ersten Blick werden also ein riesiger […]

Compact Sports Tourer? Nie gehört. Dass Hersteller ihre Autos mit dreibuchstabigen Zauberkürzeln versehen ist wahrlich nichts neues, aber Mercedes beherscht diese Kunst besonders gut. Der CST heisst jetzt B-Klasse und soll eine geschrumpfte R-Klasse sein. Die R-Klasse wiederum kommt erst im Herbst, hat Allradantrieb und grossvolumige Motoren. Auf den ersten Blick werden also ein riesiger SUV und ein kleiner Van gleichgestellt. Doch alles der Reihe nach.


Dynamisch schaut er drein, der CST.

Der B schliesst sinnvollerweise die Lücke zwischen A- und C-Klasse. Er baut aber auf der A-Klasse auf und übernimmt deren Konstruktionsprinzip mit dem Sandwichboden. Mit 4,27 m ist er wirklich kompakt geraten. zündung.ch hat sich die Topversion B200 Turbo mit Automatikgetriebe etwas genauer angeschaut.


Von der Seite sieht's schon ein bisschen nach gemästeter A-Kasse aus.

B200 Turbo klingt ja schon mal ganz ordentlich. Aus 2034 ccm werden 193 PS gepresst. Pressen klingt nicht gut? Es klingt wirklich nicht gut, allerdings gesellt sich ein sportliches Turbopfeifen dazwischen, das den angestrengt wirkenden Motor zumindest akustisch etwas unterstützt. Die Automatik schaltet im Manuellmodus leider noch vor dem Einsetzen des Begrenzers selbsttätig in den nächst höheren Gang.


Im Gegensatz zur A-Klasse trägt der B horizontale Rückleuchten.

Wenn er auch nicht sportlich klingt, für einen Van fährt er ziemlich knackig durch die Kurven. Und für einen Mercedes ist die Lenkung angenehm direkt und genau ausgefallen, da sind wir uns anderes (schlechteres) gewohnt. Auch die Bremsen beissen böse zu.


Von Kriens ins Eigental gibt's ein paar tolle Kurven und eine gute Aussicht auf den Pilatus.

Nun will der B aber ein Van oder eben ein CST sein. Deshalb verfügt er über entnehmbare Fondsitzlehnen und einen entnehmbaren Beifahrersitz (Zitat Mercedes Ausstattungsbroschüre). Das Einladen sperriger Gegenstände funktioniert bequem ganz ohne innere Ladekannte. Unser B 200 Turbo hatte ausserdem ein Glaslamellendach, eine Lederausstattung, ein GPS-Navigationssystem und, und, und. Die Vankriterien dürfen also als erfüllt betrachtet werden, aber was ist mit den Tourerqualitäten? Auf den bequemen Sitzen reist es sich angenehm, die Automatik schaltet im Komfortmodus ruhig und mit den 193 PS ist man erwartungsgemäss zügig unterwegs. Das Fahrwerk ist komfortabel ausgefallen, was Langstreckenfahrer überzeugen dürfte.


früher durften nur Coupés einen grossen Stern im Grill tragen…

Der B wird also seinem Namen zu zwei Dritteln gerecht. Er ist kompakt und er ist reisetauglich. Mit der Sportlichkeit hapert es noch ein bisschen, wobei hier der Wechsel zur Handschaltung schon einiges bewirken könnte. Ein dunkles Kapitel sind die Preise. Das getestete Exemplar hat zwar einen Basispreis von 43'800 CHF tendiert mit der Motorisierung angepasster Ausstattung gegen 60'000. Viel Geld für einen Compact Sports Tourer.