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amadefries

29. September 2015

Expo-Taxi

Ford | 0 Kommentare

Die meisten Autos sind im Alltag total unterfordert. Wir sitzen alleine drin, fahren nur zur Arbeit und zurück und selbst der Kofferraum ist allenfalls beim Wocheinkauf mal etwas mehr als halbvoll. Doch für den Ford C-Max, der gerade ein Facelift hinter sich hat, hatte ich eine passende Aufgabe ausgedacht. Expo-Taxi sollte er spielen. Auf der […]

Die meisten Autos sind im Alltag total unterfordert. Wir sitzen alleine drin, fahren nur zur Arbeit und zurück und selbst der Kofferraum ist allenfalls beim Wocheinkauf mal etwas mehr als halbvoll. Doch für den Ford C-Max, der gerade ein Facelift hinter sich hat, hatte ich eine passende Aufgabe ausgedacht. Expo-Taxi sollte er spielen. Auf der Strecke von Luzern nach Milano würden wir dann schon rausfinden, ob er tatsächlich als vielseitiger Familientransporter taugt und vor allem, ob dabei das Fahren mit ihm trotzdem noch Spass bereiten würde.

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Was auf jeden Fall Spass macht: Den grossen C-Max mit so vielen Leuten zu füllen versuchen, wie er Sitze hat. So weit sind wir zwar nicht gegangen, doch schon bei sechs Personen war das Gelächter ziemlich laut. Nicht vor Freude ob so viel Platz, sondern weil den erwachsenen Personen in der dritten Reihe einfach lächerlich wenig Raum bleibt. Dazu kommt, dass der Zustieg nach ganz hinten auch nicht gerade bequem ist. In der Praxis nehmen allenfalls Kinder dort Platz. Für die reicht das Raumangebot auf jeden Fall. Uns bringt der Kofferraum über den flachgelegten Sitzen deutlich mehr. Dass der Laderaum dadurch nicht eben ausfällt, dürfte die Stimmung vor allem dann trüben, wenn man etwas „Schweres“ in ihn hineinschieben möchte.

fordcmaxsitze
Unser Gepäck für das Expowochenende hat natürlich mehr als komfortabel Platz. Zu Viert passt dann auch der Sitzkomfort. Der mittlere Sitz findet sich übrigens im Sitzkissen des rechten Sitzes. Die umgeklappte Lehne des Mittelsitzes dient als praktisches Tischchen. Doch ich sitze natürlich lieber vorne links. Auch dort ist es bequem. Für die Beobachtung meiner Passagier steht neben dem Rückspiegel ein kleinerer Weitwinkelspiegel zur Verfügung. Dabei möchte man doch gar nicht immer alles so genau sehen. Gut sichtbar ist das neu gestaltete Navi, das uns nach Rho führen soll.

fordcmaxmustang

Das Abenteuer startet mit dem Einlegen der Fahrstufe D. Das Doppelkupplungsgetriebe lässt sich am Schalthebel auch manuell bedienen, wobei das über die kleine Wippe eher mühsam funktioniert. Gar nicht mühsam ist der Vortrieb. Der Zweiliter Diesel zieht den immerhin 1530 kg schweren C-Max mit Schmackes auf die E35, die uns direkt nach Mailand führen wird. Schon in den weiten Bögen, die zum Gotthardtunnel hinaufführen wird klar, dass Ford hier wieder mal seine typische Fahrwerkskompetenz beweisen kann. Nie überhart gefällt es doch mit einer angenehmen Härte, die jene Verbindlichkeit bietet, die einen der Abstimmung so richtig vertrauen lässt. Ja, so muss das sein.

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Nicht sein müsste die Uraltgrafik des Bildschirms zwischen den Armaturen. Dazu kommt, dass die dort befindlichen Informationen über eine nicht auf Anhieb verständliche Menüstruktur gefunden und dann über die auch nicht sonderlich intuitiven Lenkradtasten bedient werden müssen. Immerhin lässt sich das Tempo gross und digital einblenden.

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Tempo ist dann in Italien ein Thema, wo die 130 eher als Empfehlung verstanden werden. Auch hier macht der C-Max seine Sache gut, verwöhnt mit gutem Geradeauslauf, zuverlässig funktionierendem Abstandstempomat und angenehmer Geräuschulisse. Die Grafik des Touchscreens in der Mittelkonsole ist besser, die Entfernung vom Fahrer aber zu gross. Dadurch muss man sich weit nach vorne lehnen, um ihn zu bedienen. Die Dame von der Navigation führt uns dann sicher bis zum Hotel in Rho, von wo aus es mit dem Zug auf das Expogelände geht. Oder ginge. Denn ganz wie man es in Italien erwartet, fällt der erste Zug dann gleich mal aus.

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Doch abgesehen von diesem kleinen Schönheitsfehler und den gewaltigen Besuchermassen – die man an einem Weekend aber einfach erwarten muss – kann die Weltausstellung einen sehr positiven Eindruck hinterlassen. Und wie schaut’s mit dem aufgefrischten Ford-Van aus?

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Bestimmt ist er kein Sportwagen, wie der Subaru BRZ, in den ich nach Testende wieder umsteigen durfte. Aber für einen Van macht der C-Max mächtig Spass. Ausser natürlich, man versucht ihn komplett mit Erwachsenen zu füllen, die sich dann wie Riesen fühlen. Ansonsten kann er abgesehen von ein paar spürbaren Alterserscheinungen (Displaygrafik, Touchscreen) voll überzeugen. Dazu passt auch der Dieselmotor, der einerseits ansprechendes Temperament an den Tag legt, andererseits an der Tanke aber nicht übertriebenen Durst zeigt.