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13. Dezember 2010

Stadtflitzer

Citroën | 0 Kommentare

Vierplätziger Stadtflitzer: C-Zéro Fast täglich liest man neue Ankündigungen elektrisch angetriebener Autos. Den grössten Nachteil der allermeisten dieser Autos liest man dann jeweils im letzten Abschnitt: Sie sind erst irgendwann zu kaufen, wenn überhaupt. Das ist ab sofort anders: Den Citroën C-Zéro kann man jetzt kaufen. Der Stadtflitzer C-Zéro ist auch für Überlandfahrten geeignet. Der […]

Vierplätziger Stadtflitzer: C-Zéro

Fast täglich liest man neue Ankündigungen elektrisch angetriebener Autos. Den grössten Nachteil der allermeisten dieser Autos liest man dann jeweils im letzten Abschnitt: Sie sind erst irgendwann zu kaufen, wenn überhaupt. Das ist ab sofort anders: Den Citroën C-Zéro kann man jetzt kaufen.

Der Stadtflitzer C-Zéro ist auch für Überlandfahrten geeignet.

Der C-Zéro (C für Citroën, Zéro für Null Emissionen) ist in Japan bei Mitsubishi entwickelt worden (i-MiEV). PSA, also Peugeot-Citroën, war an der Entwicklung dieses Fahrzeuges beteiligt und passte es den höheren mitteleuropäischen Ansprüchen an. Es ist jetzt unter den Namen Peugeot iOn und Citroën C-Zéro auf dem Markt. Zündung.ch hatte kürzlich Gelegenheit, einen der ersten C-Zéro auf den Strassen von Genf und Umgebung zu fahren. Das Fazit sei gleich vorweggenommen: Der C-Zéro begeistert.

Er ist ein richtiges Auto, ist 3.48 m lang, 1.79 m breit und 1.60 m hoch. Vier Türen ermöglichen vier Erwachsenen guten Zugang. Vorne ist der Platz sehr gut, hinten gut. Der C-Zéro ist von Grund auf als Elektrofahrzeug entwickelt worden, wodurch alles am richtigen Ort ist. Trotz der kompakten Masse stehen auch noch 166 Liter Kofferraum zur Verfügung, mit abgelegten Rücksitzen sogar 860 Liter.

bei abgeklappten Rücksitzen bis 860 Liter Stauraum

Angetrieben werden die Hinterräder des C-Zéro von einem Synchron-Elektromotor mit Dauermagneten. Die maximale Leistung von 47 kW (63 PS) steht bei 3‘500 bis 8‘000 Umdrehungen zur Verfügung. Dank dem für Elektrofahrzeuge typischen besten Drehmoment ab Stillstand von 180 Nm (von 0 bis 2‘000 U/min) rauscht der C-Zéro, wenn’s grün wird an der Ampel, los wie ein Sportwagen. Rauscht ist der richtige Ausdruck, denn ein Motorengeräusch fehlt, nur die Reifen und der Wind rauschen.
Die 88 Lithium-Ionen Batteriezellen zu je 50 Ah (Gesamtkapazität 16 kWh), die in der Wagenmitte unten angebracht sind, ermöglichen, den leer ohne Fahrer 1‘110 kg leichten C-Zéro sehr zügig zu beschleunigen, von 60 auf 80 Km/h zum Beispiel in 3,9 Sekunden. Es passierte dem Testfahrer immer wieder, auf der «radarverseuchten» Genfer Stadtautobahn im 80er immer schon fast 100 Km/h drauf zu haben und im 100er Bereich standen versehentlich auch mal 120 auf dem Tacho. 130 Km/h beträgt übrigens die Spitzengeschwindigkeit. Ehrlich, das Ding läuft! Und der Mischverbrauch soll nur 13,5 kWh/100 Km betragen.

Zum Laden genügt jede Haushaltsteckdose (idealerweise 16A abgesichert)

Wie eingangs gesagt, der C-Zéro ist ein richtiges Auto, das zwar keinen Schönheitswettbewerb gewinnt, in dem man aber auf nichts verzichten muss: Servolenkung, ABS, ESP, Notbremsassistent, elektrische Fensterheber, elektronische Klimaanlage, 6 Airbags, automatisches Licht, auf nichts muss man verzichten. Natürlich ist auch eTouch (u.A. automatischer Not- und Pannenruf) und Bluetooth serienmässig. Die Reichweite von 130 Km gilt natürlich nur bei «anständiger» Fahrweise und ohne Dauerbetrieb aller elektrischen Verbraucher. Aber im Wissen darum, dass 80% aller Fahrten kürzer als 50 km pro Tag sind, reicht notfalls auch die Hälfte.

Geladen wird der C-Zéro an der normalen Haushaltsteckdose und ist in sechs Stunden wieder ganz voll. Er hat links und rechts zwei Tankdeckel. Einen für den 220V-Anschluss daheim und den auf der andern Seite für spezielle 400V/125A-Schnellladesäulen (im Aufbau), an denen die Batterie innert einer halben Stunde auf 80% geladen werden kann. So kann man auch mal 100 Km weit fahren und, nachdem man schnell einen Kaffee getrunken hat, die 100 Km auch wieder zurück fahren.

Elektrische Komponenten des C-Zéro

Die Kosten – anders denken!
Die 45‘990 Franken, die Citroën haben muss für den C-Zéro, sind auf den ersten Blick viel, auch wenn ausser der metallisierten Farbe und dem Navi nichts mehr dazu kommt. Wie auch bei allen andern Fahrzeugen sind aber die Gesamtkosten (TCO) massgebend. Und da zeigt sich, dass der C-Zéro in etwa die gleichen TCO aufweist wie ein vergleichbares Auto mit konventionellem Antrieb (siehe Grafik).

Zeigt in der Stadt den Andern gerne das Heck …

Im B2B-Geschäft wird man den C-Zéro im Full-Leasing anbieten, inkl. U&R, einfach alles dabei ausser Strom, ohne Vorfinanzierung und auf den speziellen Einsatzzweck individuell angepasst, z.B. 48 Mt./ 50‘000 Km.
Auch für Privatfahrer (B2C) wird man Leasing anbieten, vielleicht mit 20% Anzahlung und für den Rest bis zu 96 Monate Laufzeit machen, ebenfalls ganz individuell. Peugeot Suisse plant ähnliche Angebote für Firmen und Private.

Cédric Diserens, Leiter Business und Key Account Manager Christian Schmidt von Citroën Suisse rechnen für 2011 mit 50 verkauften Autos, wovon um die 40 an Flotten gehen werden und 10 an Private. Mehr Autos erhalte man leider nicht. Damit hat also auch der C-Zéro seinen «Schwachpunkt». Die Batterie ist es nicht; für die wird nämlich eine 5-Jahresgarantie abgegeben.
Die ersten Autos sind verkauft, sie werden ab März 2011 auf der Strasse sein. Freue sich, wer dann einen erhält.

Text und Fotos Heiny Volkart, Grafik Citroën